aethenor „faking gold and murder"

Imagekomposition / spiel / aufnahme / vinylqualität: alles AAA+++. daher: kaufempfehlung.

und wirklich: die vinylqualität auf ausnahmemodus, hier hört mann + frau nur das, was gehört werden soll. und ein räumlicher sound, organisch, 3D, schlicht: perfekt. und, die sprunghaftigkeit sei erlaubt, sehr schickes cover. aus mattschwarzer pappe (nicht mattschwarz bedruckt, pappe in dieser farbe; das sieht nicht nur anders aus, sondern fühlt sich auch anders an als einfach nur bedruckt; echter, besonderer...). und ebensolches innencover, beide coverteile gold bedruckt. das äußere der beiden auch noch embossiert; vinyl schwarz, label gold...

o.k.: musik: von der auf sich konzentrierten „deep in the ocean sunk the lamp of light“ über die hörspielhafte „betimes black cloudmasses“; „faking gold and murder“ ist damit die dritte vö und auf völlig anderen bahnen unterwegs, insbesondere im vergleich zum nihilistischen debüt. und das liegt (zumindest vordergründig betrachtet) nicht so sehr an der kernmannschaft daniel o`sullivan / vincent de roguin / stephen o`malley, sondern an nicolas field und alexandre babel als percussionisten und, ja, (anok pe) david tibet als prediger... (alexander tucker an der experimental-gitarre ist auch dabei, seine rolle mit blick auf die kernmannschaft jedoch schwerer zu entschlüsseln; alles, wie gesagt: in vordergründiger betrachtung). nicolas field und alexandre babel beschleunigen die unheiligen soundscapes mit ihrem free drumming nicht nur, geradezu die gesamte statik der basis wird in frage gestellt, so dass die predigten des herrn tibet die zentrale ruhige klammer des zusammenhalts bilden. die musik im weiteren zu beschreiben fällt schwer, vielschichtig, zwingend, im zusammenspiel (und der aufnahme; geradezu ECM-style!) auf höchste transparenz setzend.

o.k.: dann als entwicklung, im vergleich: mit dieser öffnung wirken „deep in the ocean sunk the lamp of light“ und „betimes black cloudmasses“ fast wie das proben im orchestergraben. proklamation und ritual. nah am ausbruch. und trotz aller achterbahnfahrt genau so gewollt / komponiert / bewusst wie die vorgänger. mit dem raum, den das kerntrio den vier gästen lässt allerdings eine echte herausforderung auch für den hörer (und die -in), diesen raum auch zuzulassen.

schwarze messe für eingeweihte und neu-adepten; nur zu.

schöne grüsse

n


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