timer "yet there we stand"

timerder reiz der kombination unterschiedlicher "post"/"postpost"-rock/metal/hardcore/irgendwas haltungen, ergänzt durch atmospherics/spooky ambient-intros, hat weltweit eine vielzahl von in ihrer qualität beeindruckender bands hervorgebracht (und dabei fast unabhängig, ob deren vö-s auf color-doppel-vinyl oder cdr erfolgen), die mehr sind als blosse härte bei traditioneller ausführung, mehr als riff/solo/riff; aber auch mehr als instrumentales leise/laut/leise/sehr laut, spielt doch auch gesang eine rolle, der dann auch anders sein will und eingesetzt wird, als bei bands, die sich im normalen song-schema bewegen.

aber natürlich ist auch ein schema aufbrechen letztlich ein schema, die idee (und fähigkeit) atmosphäre und stimmung durch lange steigerung aufzubauen irgendwann bekannt und absehbar; also, wie im richtigen leben: originalität + weiterentwicklung zur rechten zeit als basis für ein bemerkt und, vor allem (denn das erstere ist ja auch immer so ein wenig glück), als basis für das als etwas besonderes in der masse erkannt und gemocht werden sind essentiell.

ok: zunächst mal sind timer ein teil dieser possée und, auch das (und ganz zuvorderst), über die vollen 43.31 ganz vorn dabei, was qualität und ideen betrifft, in einem trockenen, druckvollen sound, der damit im gegensatz zum "nur" cdr-format steht. und bauen "yet there we stand" in einer pärchen-symmetrie auf, die stets ein kurzes (zwischen 00.30 und 01.25 dauerndes) präludium den 4 "grossen" tracks zwischen 08.47 und 12.16 voranstellt (was in grafischer form dann übrigens auch in dem schwarzblau gehaltenen cover wiederkehrt). und klar, hier sind auch die elegischeren teile mit apreggio-gitarren (in unverzerrt) und rauen brechern in voller zerr-kante, aber: mit sinn für details in der wahl der mittel und ebensolchem in der fähigkeit zur varianz (check, z.b., die zerrarchitektur in der #8 "the town the fog", in sound und mixing, und besonders in der panoramasetzung innerhalb des stereofeldes...perfekt). und: der sänger ist einer; bellen, klar, geht auch überzeugend, im fall der steigerungen jedoch kann er auch so richtig loslegen. und das ohne überflüssiges vibrato oder hang zum pathos. das melodiegefühl der gesamten mannschaft tut ein übriges, daher: timer, ja.

und das der (maybe) höhepunkt "the town the fog" in seiner ersten hälfte dann doch auf das tradtionelle songschema setzt, tut seiner schönheit keinen abbruch, ganz im gegenteil...


schöne grüsse

n

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