simulacra „somewhere inside a void“

simulacra „somewhere inside a void“eins ist doch klar: dass dieser film gedreht wird, ist nur noch eine frage der zeit: also, regisseur(in), wer immer du auch sein wirst (oder schon bist?), das hier ist dein soundtrack...

das haus oder the house of leaves von mark z. danielewski, dieser roman, der bei aller formalen verliebtheit im äusserlichen, was dann natürlich auch schnell die wenn-keine-bilder-vorgesehen-sind-dann-will-ich-auch-sonst-nix-visuelles-puristenkritik auf sich gezogen hat; aber bitte: was ist daran falsch, das verschachtelte innere des hauptdarstellers nicht nur in ebensolchen sätzen, sondern dann auch im druckbild zu zeigen?) vor allem eins erzählt: eine raffiniert abgründige horrorstory mit einer perfekten mischung aus beiläufigem, menschlichen und fantastisch-unfassbaren. die auch noch einfach richtig gut erzählt ist; von ihrem fast beiläufigen auftakt des unfassbaren, mit diesem haus, das innen ein paar zentimeter länger ist als aussen, über den ersten echten paukenschlag mit diesem korridor, den es nur von einer seite gibt zu den endlosen(?), sich immer wieder neu verschiebenden(?) oder öffnenden(?) raumdimensionen unterhalb, die das haus selbst, das als gebäude von aussen sichtbare, fast zu einem bloßen auftakt oder zeichen reduzieren. und spätestens wenn die expeditionen beginnen, der abstieg über die grosse treppe, und dieses ferne verschieben und neukonfigurieren als extrem bedrohliches, unbeschreibbares geräusch hörbar wird, gefiltert durch wände, dann ist „somewhere inside a void" die perfekte akustische umsetzung: ähnlich der gewölbe unterhalb des hauses verschiebt simulacra flächen gegeneinander und öffnet dabei, teils unter einer scheinheilig konstanten oberfläche aus streichersounds, abgründige schlünde, die bei aller zielstrebigkeit, mit der sie sich in richtung zentrum der hölle bewegen zu keinem zeitpunkt vergessen, einen blick auf die dazwischen liegenden schichten des unwirklichen zu gestatten. dieser abstand zum hörer, dieses nicht loszuwerdende gefühl, dass die cd in irgendeinem raum ganz weit hinten läuft, macht einen teil des reizes aus: irgendetwas scheint immerzu am rand der hörschwelle zu passieren, ohne sich wirklich entschlüsseln zu lassen und auch die harmonik der flächen unterstützt dieses gefühl der schweren fassbarkeit noch einmal deutlich...

und, nochmal, die verbindung zum buch: passt nicht auch der titel „somewhere inside a void" ganz perfekt?

schöne grüsse


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www.myspace.com/simulacravoid