Yoav – Charmed & Strange (2008 Universal Island)

Charmed a& strange indeed... Du willst etwas ganz Neues? Etwas simpel anmutendes - nämlich Songs mit ausschließlich Gitarre und Gesang, jedoch mit völlig neuem Sound und Effekt? Dann ist dies die CD nach deinem Geschmack: Charmed & strange des begnadeten Künstlers Yoav, der alle Konventionalität über Bord geworfen hat. Als eine Art Singer-Songwriter begann er, seine Bühnenerfahrungen auszubauen, aber dabei kam seine Liebe zum Clubben, zur elektronischen Musik und dem Hip Hop viel zu kurz... Dank einer Inspiration schafft er es mittlerweile, jeden erdenklichen Sound (auch synthetisch klingende Drums und Beats) auf seiner Gitarre zu kreieren - gespielt, gekratzt, geklopft oder gehämmert. Ein Sound, der in Trance versetzt und total süchtig macht !

Charmed & strange startet mit "Adore, adore", einer hypnotisierenden Hymne über das Stardasein, wohl einer der besten Songs dieser durchweg hochklassigen Werke. Dann besingt der Cosmopolit (er wohnte schon in Israel, Kapstadt, London , New York) mit viel Kopfstimme gekonnt ein beautiful "Club Thing". Auch wenn das Tempo nun zwischendurch ganz runtergefahren wird, ist "Live" before you die eine klare Aufforderung! Etwas nachdenklicher geht es mit "One by one" weiter. Aber auch ganz schön rockig kann es zugehen, beweist "There is nobody". Der nächste Song "Wake up" beschreibt offensichtlich einen Albtraum.

Der folgende Song haut mich persönlich ziemlich um. Langsam entwickelt sich der Song "Beautiful lie" wieder zu einem sehr hypnotischen Mix mit Falsettgesang und Picking. "Angel and the animal" lamentiert sehr verhalten über Gedanken- und Gefühlswelt, während Yoav bei "Sometimes" noch mal richtig tempomäßig anzieht. Apokalytisch und hübsch ironisch wird's bei "Yeah, the end".

Nichts gegen das Original "Where is my mind" der guten alten Pixies, an dem sich auch schon einige andere namenhafte Bands wie zum Beispiel Placebo gekonnt versucht haben, aber Yoav schafft es tatsächlich, dem Song neuen Charme und auch noch ein bisschen mehr Strangeness zu geben - ganz im Sinne des Albums! Man kann zudem endlich mal bei dieser Version hervorragend den Text verstehen... Insgesamt: berührend, träumerisch, faszinierend...

Yoav über Reaktionen auf seinen Sound: "I've been told it sounds like Damien Rice produced by the Neptunes, or an acoustic Nine Inch Nails, or Beck meets Buckley meets Björk. I'm not sure any of those is right. I guess I'd just say it's left-of-centre pop music".
Wer hat andere Ideen?

Tracklist:
1. Club Thing
2. Live
3. One By One
4. There Is Nobody
5. Wake Up
6. Beautiful Lie
7. Angel And The Animal
8. Sometimes...
9. Yeah, The End
10. Where Is My Mind?

VÖ für die CD: 12. September 2008, und auch im unruhr-Popkulturshop zu bestellen

Links:
www.myspace.com/yoavmusic
Video über die Entstehung der Sounds

Live:
Sep   15  2008    20:00 Luxor, Köln
Sep   18  2008    20:00 Zeche, Bochum
weitere Termine nín Berlin, Hamburg, München

-Lady Reason-