Ctrl-X + Ctrl-C + Ctrl-V: Man nehme ganz viel “Madchester”, ein wenig 80s-Pop, eine Prise House und schmeckt alles mit einer hübschen New Order-Melodien ab und fertig ist “In Ghost Colours”.
Klingt nach einem faden Rip-Off- und zugegeben einiges hörst sich schon arg berechnend und abgeschmackt an. Vor allem wenn sich Cut/Copy in Wet Wet Wet-artigen Popmelodien verheddern, wird es bitter und belanglos. Aber wo Schatten ist, ist auch Licht, in diesem Fall eine strahlen gelbe Neon-Sonne: Songs wie “Out There On The Ice”, “Feel the Love”, “So Haunted” “Far Away“, “Light and Music“ und “Hearts on Fire” verbreiten einfach eine herrliche Leichtigkeit, die mit dem guten Groove angenehm berauschend wirkt. Besonders “Hearts on Fire” muss man hervorheben, schaffen es doch Cut/Copy alle Elemente ihres Albums in diesem einen Song zu vereinen: Hier gibt es pumpende Bässe, furiose Breaks genauso wie New Order/Cure-Bassläufe, Indiegitarren, aber auch 90s Synthizersounds, Yeah-Samples und ein schwülstiges Saxophon. Aber all dies ist so extrem clever arrangiert, groovend und wunderbar melodieverliebt, dass man sich dem Song nicht entziehen kann - auch wenn man beim ersten Hören noch den Kopf schüttelt.
“In Ghost Colours” ist ein Album, beim dem es schon an manchen Stellen im Finger kribbelt die Skip-Taste zu drücken, aber die stattliche Ansammlung an Neo-Rave-Smashern mit großen Melodien lässt über diese Schwächen gnädig hinweg sehen. Ein Album nicht für den Kopf, sondern für die Beine.
Noch was: Auf den 12" “Light and Music“ und “Hearts on Fire” gibt es sehr empfehlenswerte Remixen von Moulinex, Joakim oder Midnight Juggernauts.
"In Ghost Colours" gibts im unruhr Popkulturshop.
http://cut-copy.blogspot.com/
www.myspace.com/cutcopy
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