oren ambarchi "in the pendulum’s embrace"

oren ambarchinach den (auch sehr) experimentellen vö's "lost like a star""stacte motors"  und oren ambarchi + scott horscroft / hado ho "split" , setzt "in the pendulum's embrace" den weg der "grapes from the estate"  fort: die vermischung des klangbilds von oren ambarchis sinuston-gitarre und dem akustischer instrumente, die in ihrem klangbild auch als solche erkennbar belassen werden. und, wenngleich die "grapes" eine wirklich gute veröffentlichung war und immer noch ist, so schafft es oren ambarchi in meinen augen erst mit "in the pendulum's embrace" zu meiner ohren vollständigen zufriedenheit, diese doch weit auseinanderliegenden klangästhetiken wirklich zu verschmelzen.

bleibt der opener "fever, a warm poison" in dieser hinsicht noch hintergründig; piano, glocken, schlagzeug tief eingebettet, geht "inamorata", die #2, durch den einsatz von veren grigorovs cello (?; oder bratsche?) dieses thema so offensiv an, dass mich heftigste erinnerungen an die musik des charles curtis (trios) überkommen (phrasierung und melodiespiel und sound sind da schon sehr nah und , eben das, präsent). # 3, "trailing moss in mystic glow" geht dann sogar noch weiter: auch hier zunächst die typische abstrakt-gitarre (mit wahrhaft fettem bass, noch verstärkt durch böse dissonanz-reibungen knapp vor speakertod) und dann: oren ambarchi gibt uns den (australian) delta-blues, mit akustik-gitarre und gesang(!!!). o.k., eher bluesigem heulen; gekonnt und kein bisschen fremd innerhalb des gebotenem klangkosmos (...und: wieso funktioniert das eigentlich?).
#4 (ja auf doppel-vinyl 4 tracks!!!) "intimidator"; hyperruhig mit dem zurückhaltend/pointiert agierendem anthony pateras als gast am (prepared) piano und oren ambarchi, auch extrem zurückhaltend, im hintergrund und, fast noch zurückhaltender, in einzelnen "bass"-setzungen im trademark-sound. perfekter abschluss einer "allein"-platte und, überraschung: nicht nur für nachts.

übrigens so druckvoll geschnitten, dass schon etwas gehobene zimmerlautstärke ausreicht, alles was nicht echtes mauerwerk ist, zum mitschwingen zu bringen. ...mastering made in germany... echt internationales produkt, also.

zum cover: ich kenne aus eigenen gesprächen so worzencroft-hasser; menschen also, denen die "touch"-coverartwork-philosophie (mittlerweile) auf den was auch immer geht. gut, das eine oder andere cover der vergangenheit zeigt da sicherlich schwächen, zu austauschbar das aneinanderreihen der motive, zu golden der sonnenglanz usw., usw. diesmal aber, zumindest in meinem geschmack, mal wieder ein volltreffer, floral aussen (pusteblume vorn + blatt-/strauchwerk hinten) + innen dann so ein typischer "an der küste kontrast", einsamer angler am tiedestrom gegen containerbrücken an der horizontlinie und, und das ist der kunstgriff, als bilder nicht einfach gegeneinandergestellt, sondern (o.k., einfacher kunstgriff, aber: wirkungsvoll und unpeinlich) duplexartig in ein dunkles, abgetöntes blaugraugrün versenkt. und damit bildlich dark wie der musikalische inhalt... die dunkle schwester der "grapes"? auch äußerlich?

"in the pendulum's embrace" könnt ihr im unruhr-popkulturshop bestellen.



schöne grüße

n

www.orenambarchi.com
www.touchmusic.org.uk
www.southernlord.com