Sun Eats Hours – Ten Years (2008 Rude Records)

Sun Eats HoursSun Eats Hours aus mediterranen Gefilden, die auf eine erfolgreiche internationale Karriere im Punkrock Business zurückblicken können, gibt es schon fast 10 Jahre. Sie haben dies als Anlass genommen eine special Edition, ein wahres Prachtpaket mit jeder Menge Musik und massig Zusatzmaterial, in Europa herauszubringen. In Japan lief dieser Release mit enormem Erfolg, und sollte nun auch Fans in Europa erfreuen dürfen.

Einsteiger "Friends" – sowie der zweite Song bisher unveröffentlicht – ist ein Easy-listening Song, sehr melodisch-poppig, zunächst mal wenig punkig. Begeisterung springt einem auch bei dem zunächst als Ballade beginnenden Track "Ten Years" purer Freude von Sun Eats Hours entgegen! Partiell mehrstimmiger Gesang á la The Offspring, extrem flotte Beatsequenzen und melodisch harmonische Gitarren – einfach fantastisch!

Auch mal jazzig zur Abwechslung (Song 4) zeigt die Band ein Riesenrepertoire, das sie über die Jahre angesammelt hat. Bei 2004 zieht Riccardo "Trash" an den Drums das Tempo ordentlich an. Dazu schöne gute Laune-Melodien und der Tag ist gerettet. "The Level" besticht durch einen geflüsterten mit Gitarrenpicking begleiteten Einstieg, aus dem sich ein weiterer wahrer Ohrwurm der etwas getrageneren Sorte entwickelt. Mit den Songs 8 und 9 wechseln sich erneut ein Vollspeedsong und eine Ballade ab.

Die Stimme von Sänger Francesco "Lore" ist sehr ansprechend. Und die Message ist klar: "Life will never change", trotz Ereignissen wie "September 2001" sollte man sich nicht unterkriegen lassen. Den Eindruck erweckt das ganze Album, Sun Eats Hours haben nach quasi 10 Jahren noch lange nicht genug, wirken dynamisch und jung im Herzen. Man kann sich gut vorstellen, auf ein Konzert zu gehen, mit den Jungs eine Party zu feiern oder zumindest die Musik auf die nächste Party mitzunehmen…

Mit "La Mangiauomini" gibt's sogar einen Beitrag in der Muttersprache der vielseitigen Künstler – Punkrock auf italienisch klingt gar nicht schlecht! Verstehen tue ich diesen kraftvollen  Song allerdings nicht und mitsingen kann ich auch nicht… vermutlich heißt es aber so was wie "Maneater". Der letzte Teil der Songs, die quasi rückwärts chronologisch angeordnet sind, zeigt einen Einblick in die Anfänge der Band und ist sehr viel punkiger. Mit einem live Song aus Lyon voller Power und Anger, mit wogendem Applaus der Massen schließt die CD ab. Das letzte was man hört, ist ein euphorisch ans Publikum gerufenes: "Merci! Merci!"

Insgesamt erinnern Sun Eats Hours auf angenehme Weise klanglich öfter mal an Bands wie The Offspring, mit denen sie im Laufe ihrer Karriere schon Gigs gespielt haben, wie auch mit Nofx, The Cure, Pennywise, Sick Of It All, AFI, Ska P, um nur einige weitere zu nennen. Als Bonus zu der fast vollen Stunde fröhlichen Pop-Punk-Rocks gibt es eine DVD mit spaßigen ziemlich aktuellen  Liveimpressionen wie Touraufnahmen (von 2006-2007), Interviews und nicht weniger als sieben kompletten Videos. Sozusagen auch eine dicke Portion "real life" der Band obendrauf.

VÖ für die CD: 09. Mai 2008

www.suneatshours.com
www.myspace.com/suneatshours

-Lady Reason- 

Tracklist
01. Friends
02. Ten Years
03. July 27th
04. Endless Desire
05. Now again
06. 2004
07. The Level
08. Letters to Lucilio
09. My prayer
10. Faded away
11. September 2001
12. Tour all over
13. La mangiauomi
14. That day
15. Rustless
16. Spain
17. To donna
18. Sincerely
19. The same devils – live in Lyon

+ DVD
mit 9 Features und 6 Videos