Muna Mingole - Dipita (2008 Culture Taxi Records)

BlaumannGanz in blau ist das Debut von Muna Mingole gehalten. Und mit blau kennt man sich im Ruhrgebiet aus, dachten sich das Label und schickt unruhr ein Promoexemplar. Aber Dipita hat nichts mit Blaumann, Blaumachen oder königsblau zu tun, sondern steht in Kamerun für Hoffnung und Durchhaltevermögen. Und weil Muna offenbar damit vollgetankt hat, ist sie inzwischen als das blaue Feuer aus Kamerun bekannt.

Na ja, die Platte startet allerdings höchstens als Schwelbrand. Muna lässt es zunächst ruhig angehen. Sie hat sich den Rhythmen ihrer Heimat verschrieben und experimentiert mit Bikutsi und Makossa. Doch eigentlich experimentiert sie nicht, sie hält sich an große Vorbilder. Schließlich hat ihr Landsmann Manu Dibango in den 1980er Jahren mit seinem Soul Makossa für den Durchbruch dieser Musik in Europa gesorgt.

Muna Mingole kommt nicht aus dem Quark. Man könnte aufgrund ihres Lebenslaufes mehr erwarten: Geboren in Paris, aufgewachsen in Kanada und erst spät ins Land ihrer Eltern zurückgekehrt. Mensch, da bieten sich doch Ankerpunkte ohne Ende, um großartige Verschmelzungen hinzukriegen. Dipita bleibt aber im Traditionellen verhaftet, was zwar zu einigen ansprechenden Tracks wie beispielsweise Ses'a longue führt, aber insgesamt möchte man sagen: Käär, Muna, jezz mach ma!

Also, blaues Feuer, gib Gas, damit es lodert und nicht ausgeht.

Dipita bekommt ihr auch im unruhr Popkulturshop.

www.culturetaxi.com