creature “creature“

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creature “creature“
gitarre, elektrisch und nichts sonst. zufällig entdeckt bei archivecd (und dank der möglichkeit, dort hereinzuhören auch tatsächlich erstanden) und so musste diese metallbox-behauste CD(-r) erst den langen weg von europa in die usa und wieder zurück nach europa machen.

"creature" kommt aus frankreich und ist das (eins der) 1-mann-projekt(e) von vincent vigier: dunkle gitarre, sehr sparsam, fast ohne erkennbare effekte oder overdubs/processing. zentraler eindruck: ruhe, extreme ruhe. und in der lage, diese ad hoc dem/der hörer(in) zu vermitteln, fast aufzudrängen; ein zwang zur ruhe, viel stärker, als auf den damaligen (fake) linernotes der earth "2" als wirkung der musik proklamiert. und das selbst in den stücken wie B.uis + E.rable, deren tief verzerrte, fast jedem perkussiven anteil beraubte, kurz vor dem feedback stehenden töne auch in harmonischer sicht weitere ausflüge wagen, als die anderen drei, sich oftmals fast nur wie angedeutet verdichtenden stücke, deren grundlage gerade einmal 2, 3 tiefe akkorde sind, repetetiv gezupft, pausen fast so lang wie der tatsächliche ton.

das alles mag sich gelesen nicht so recht spannend anhören, tatsächlich gehört, vermag "creature" durch die "richtige" mischung aus einfachheit und komplexität, rauheit und eleganter setzung, ambient und (verdeckter) anarchie sofort in den bann zu ziehen. die kompakte spielzeit von gut 30 minuten tut da das ihrige. und ein gefühl für harmoniefolgen, die vertraut klingen, aber irgendwie doch neu oder zumindest anders. für mich eine absolute entdeckung der letzten zeit, sehr empfohlen. an das label: bitte jetzt noch einmal, auf platte.

verpackung als blechschachtel mit sticker innen und aussen und visueller wie wörtlicher affinität zu bäumen. ...und so heißen denn die titel, übersetzt: erle, buchsbaum, zeder, eberesche und ahorn und der abgesetzte anfangsbuchstabe des französischen originals benennt noch lässig die reihenfolge...

schöne grüsse


n

(viel) mehr dazu, hintergründe und zukünfte und vom protagonisten selbst: hier und hier und hier  und natürlich das unruhr interview.