jesu "lifeline"

die offene g-saite als konstante.                                                       jesu

seit dem selbstbetiteltem debüt verfeinert justin broadrick mit seinem semi-soloprojekt jesu die variation des multischicht post-irgendwas. immer mit blick auf die lange laufzeit und hypnose durch wiederholung und, zunehmend, mit gehörigem pop-appeal (natürlich nur für die erkennbar, die nicht vom pop kommen). auf "lifeline" sind nun, teils unterstützt von jarboe of swans + solo fame, und bedauerlich oder nicht, die vergleichsweise kantigen gitarrenbrecher des debüts nahezu komplett den vielfach verwobenen faserschichten gewichen, wo selten heraushörbar ist, was außer gitarre (mit und ohne fx) oder sonst wie bearbeiteter gitarre da außerdem noch zuständig war. auf der 4 dann aber doch die erlösung für alle, die die virtuosität justin broadricks, brachialität und filigrane schichtung feindosiert miteinander zu verbinden am meisten schätzen: ein kantiger brecher mit vergleichsweise rauem durchgehenden gitarrenthema; wie auf dem debüt, wie noch heute live



schöne grüße

n

ps: und über die güte des artworks muss ich ja wohl in bezug auf jesu eigentlich sowieso nix mehr bemerken, oder? ich habe jedenfalls noch nie so ein schönes corroded-vinyl gesehen, braunschwarz mit gold, wie gerostet und damit wie eins mit cover und bedruckter innenhülle. jetzt sollte nur noch der leuchtturm nicht so behäbig symmetrisch auf dem cover stehen. aber vielleicht muss das bei denen ja so sein...

psps: wers lieber asketischer mag, der begebe sich halt in die hände seines tatsächlich-soloprojekts final


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