kongh "counting heartbeats"


kein stück unter 10 minuten
triobesetzung
herkunft: schweden
coverart: seldon hunt
und: wie weit kann man appregios spreizen?
   kongh
     

die oktavierten single-notes am beginn von "pushed beyond" wirken da fast beiläufig, noch den weg offen haltend ohne zu zeigen, wohin die reise geht. und: auch wenn es das ein oder andere mal geradezu artenkonform todesmetallen zugeht, den alles überstrahlenden kern der "counting heartbearts" bilden die zu einem zähfliessenden mahlstrom verschmolzenen riffs von gitarre und bass (auf overdubs wird hier glücklicherweise nur sehr begrenzt gesetzt, auf keys erst gar nicht), die sich um das rhythmische zentrum von tomas salonen winden. und dabei nicht nur auf den punkt kommen, sondern (durch spielweise? durch die harmonik? die attitüde?) einen sound so breit wie den horizont entwickeln. und das nicht so wie die meisten, durch eine endlos aufgeblasene produktion mit haufen von zusatzinstrumenten und irgendwelchen gimmicks. nein: allein mit der kraft der drei bandinternen instrumente, dazu den (reichlich typischen, soviel kritik muss dann doch sein) gesang. und selbst wenn kongh die verzerrung zurücknehmen und den himmel aufklaren lassen, verlieren sie keinen deut ihrer macht. und gerade diese parts sind es, die die tragfähigkeit der songs begründen, die immer wieder den rückhalt geben, um die kraft zu gebären, mit der kongh (bzw. david johansson im besonderen) die gitarre(n) dazu bringt, einen sound zu entwickeln, der gleichzeitig fokussiert, fast trocken vor dem hörer steht, dabei aber den eindruck mit aller macht gegen fels geworfener akkorde entwickelt: zurück springend, zersplitternd, alles mit sich reissend. hölle.

die strukturen der songs tun das ihrige: verschachtelt, aber nie unnötig wirsch; statt dessen eine hypnotik ohne reine wiederholung, das ganze eine molochartige ganzheit.


schöne grüße

n

ps: sehr organischer sound, übrigens.
psps: seldon hunt auch bei kongh mit einer fotoarbeit (siehe z.b. earth "hibernaculum"), aber während er die earth'sche doom-americana mit herbstlicher anmutung unterlegt, ist der nördliche wald von kongh eine sinistre braun-schwarze vorhölle.
pspsps: ich bin gespannt, wie die drei ein solches album live bringen...... und die frage stelle ich nicht wegen ein paar abrundender overdubs, sondern wegen des energielevels und der spielerischen attitüde, die jeden ton, jeden akkord dem hörer quasi vor die ohren wirft: nimm + vertrag das erstmal..... und das ende von "zihuatanejo", dieses abkippen, genial. und übrigens: das ist das debütalbum......



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kongh bei myspace