die drone-records 7"-serie ist für mich in zunehmenden masse so etwas wie ein notizbuch, gefüllt mit anmerkungen und verweisen zu möglichen pfaden auf und durch unbekanntes terrain.
und das 77. kapitel dieses für die unendlichkeit angelegten notizbuches, datiert auf das jahr 2005, benannte (und benennt natürlich weiterhin) einen durch seine anmutige pflasterung besonders vielversprechenden pfad, so eine art ethno-drone, jedoch völlig gelöst von dem für mich bei dem wort ethno immer mitschwingenden, austauschbaren worldmusik-appeal. auf dieser veröffentlichung, "brusnika", verwob lunar abyss deus organum in geradezu kongenialer weise seine sicht der dinge mit traditionellen baltischen schlafliedern und konnte damit nicht weniger als eine atmosphäre spiritueller magie erschaffen.
und es ist nicht einfach, ist man als hörer erst einmal derart gefangengenommen worden, einen solchen eindruck zu wiederholen oder gar zu toppen. und als ich die cd das erste mal hörte, auf einem ungeeigneten abspielgerät und in ungeeigneter lautstärke und ebensolchen konzentration, da schien es zuerst so, als ob "snovidenie" das versprechen von "brusnika" auf der langstrecke nicht würde halten können. aber, zum glück, weit gefehlt: "snovidenie" besitzt die gleiche magie; diese cd ist ein füllhorn einer unbekannten welt und in dieser darreichungsform am ehesten mit "walking in jerusalem" von random inc zu vergleichen. allerdings mit diesem (offensichtlich nicht nur im klischee, sondern tatsächlichen) schwermut in der folklore der nordöstlichen länder. eigentlich schon fast ein hörspiel.
schöne grüße
n