28/05/10 A Simple Man - Erik Penny im Wohnzimmer, Berlin

erikpenny2Berlin Friedrichshain. S-Bahnhof Warschauer Straße. “Man kommt von der Warschauer Straße gut ins Nachtleben, denn überall in der Nähe sind Bars und Clubs“ - oder Wohnzimmer. Und in eben einem solchen gab sich Freitag vor zwei Wochen der Sänger/Songwriter Erik Penny die Ehre.

Im Rahmen einer Verlosung im Musikmagazin Visions zur Veröffentlichung seines neuen Albums „Bend“ (hier geht‘s zur unruhr-Besprechung) bot sich einer/m Glücklichen/m die einzigartige Chance auf den extraordinären Ehrengast zu einem besonderen Start ins Wochenende.

Der Junge mit der Gitarre. Na ja, aus den Kinderschuhen ist der Wahlberliner eigentlich längst rausgewachsen - auch aus den musikalischen. Mit bereits dem vierten Album im Portfolio wusste Erik Penny ganz akustisch vom ersten Ton an zu beeindrucken. Nicht nur durch seine samtweiche, aber trotzdem ausdrucksstarke und immer tonsichere Stimme, sondern auch als wortgewandter und das Komödiantische beherrschender Entertainer. Mit seinen die Lieder einleitenden oder gar unterbrechenden narrativen Einlagen gewann er schnell nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern auch die Sympathie sämtlicher Anwesender.

erikpenny1Auf der Bühne kaum möglich, konnte sich der Künstler in ganz privatem Rahmen ganz privat ausdrücken. Neben eigenen alten, neuen und brandneuen Kompositionen wie „Black Bob“ oder „Flowers“, den grandiosen „Under the Gun“ oder „Side of the Road“ (welches er gar zweimal vortrug - einmal in nüchternem, später am Abend in biergeschwängertem Zustand) und dem erst eine Woche alten „Electric Lite“ gab er auch Fremdprodukte wie „One Cup of Coffee“ von Bob Marley und zum Abschluss „When Doves Cry“ (Prince) und „Let‘s Dance“ von der ebenfalls einmal Wahlberliner gewesenen Legende David Bowie zum Besten. Letztere nicht als bloße Kopien, sondern auf sehr eigene und eindringliche Weise und - weil bereits zu fortgeschrittener Stunde - in rauchig-brechender Stimme.

Nach einem solchen Erlebnis will man seine Lieblingsbands und -sängerInnen nur noch im intimen Rahmen erleben. Thanks for spoiling us, Erik!