boris im FZW dortmund mit milhaven als einstimmer. heisst: amps über beide seiten und bis zum rand der bühne und natürlich auch noch bis zur decke.
das, was milhaven in radio unruhr #2 andeuten und auf ihrer cd "bars closing down" (+ der 40 minütigen cd-ep "im wagner"; beide übrigens schick verpackt) ausführen, wird live noch besser. milhaven brauchen sich nicht vor den bekannten vertretern des laut/leise/instrumental-genres zu verstecken, wenn es darum geht, ihre zumeist x-tralangen stücke auch live atmosphärisch und gleichzeitig (!) kraftvoll auf den punkt zu bringen. inwieweit da auch raum für improvisationen ist, kann ich derzeit aus mangel an detailkenntnissen (noch nicht) sagen; ich sag' aber mal, dass da noch raum für ein stärkeres eigenes profil ist. will sagen: würd' mich wundern, wenn die jungs von milhaven nicht alle "mono" platten auf ebendiesem teller haben.
womit wir in japan wären und das war an diesem abend ja auch zu gast bei uns. nicht schlecht, für 9 euro (im vvk.) eine band zu sehen, die zwar nach dem konzert ihre amps selbst verlädt, deren vinylplatten aber zum teil für dreistellige summen gehen und die für die neue "rainbow" auch eine box für mal eben 170,00 euro anbieten; mit bonus-lp, mit kunstbuch, mit dvd, mit super aufmachung überhaupt, aber eben auch für diesen preis........ warum so etwas so ist und überhaupt geht weis ich nicht, aber offensichtlich machen genug leute mit.
bei boris selbst machen nur 3 mit, aber das reicht in jedem fall: nach atmo-intro erst mal die knüppel von der "pink", in einer lautstärke, die im FZW selten ist. takeshi (gitarre/bass-doppelhalsmonstrum + stimme) und atsuo (schlagzeug + geschrei) geben die wilden männer, gitarristin + echospielerin wata übt sich dagegen im "ein gesichtsausdruck reicht" (für das konzert? die ganze tour? für immer?). im laufe des weiteren abends dann auch immer wieder und immer mehr ausflüge in die drone-ambient-noise ecke, die schließlich in einem ausflug aus der "flood" münden, den wata und takeshi zeremoniengleich als abschluss-mantra-hypnotik zelebrieren. bei einer lautstärke, die 80% des publikums zu taschentüchern, klopapier und fingern greifen lässt. und das so ca. 15 minuten lang. drummer atsuo nutzt dies dann auch zum absprung und das publikum ist am ende ein stück weit geplättet, dank des old-school-warm-sound-equipments aber nicht komplett zerpellt.
boris am merchandising stand übrigens gleichzeitig ikealike familienkompatibel mit t-shirts auch in kindergröße (war tatsächlich auch als solche benannt; oder war das nur ein marketing-geschicktes zuordnen von asia-filigranheit zu euro-körpermass?) und (ggf.) beziehungsstress erzeugend durch ein massenangebot ansonsten schwer erhältlicher tonträger. und da auch die neue doomriders vs. boris "long hair and tights" doppel-vinyl-only. und wenn du beim konzert warst und das öfter willst oder nicht da warst und das trotzdem willst, dann ist das deine platte.
schöne grüße
n
fotos: hank