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pleq "absorbed by resonance"

pleq_absorbed_by_resonanceextrem subtile vö / abstraktion und konkretheit / askese und wärme / ton und geräusch / instrumente und nichtinstrumente...


"absorbed by resonance" stellt sich selbst an keiner stelle in den vordergrund, drängt sich nicht auf; betont die eigene anwesenheit mehr durch die stille, die das ganze ausstrahlt / umgibt / vermittelt, als durch die schon fast zurückhaltend subtile musik selbst; musik wie mikromelodien in einem leicht abgedunkelten raum. erstaunlich dabei die momente, in denen pleq die lautstärke anzieht: zuerst fast wie ein kleines versehen, eine nachlässigkeit in der abmischung der lautstärke zwischen den verschiedenen tracks wirkend; in der auswirkung aufgrund der fragilen gesamtstimmung aber fast brutal beim hörer ankommend (dabei jedoch stets kurz vor zu viel gekonnt abgefedert, keine angst), ein hintergründiger ansatz, hörgewohnheit zu konterkarieren...
loops (aus samples? selbst eingespielt? gitarren?), aufgenommene und / oder gesamplete geräusche, und zurückhaltende elektronik bilden die zutaten, aus denen pleq vordergründig loopartig statische, in wirklichkeit höchst lebendige, sich selbst im detail immer wieder variierende miniaturen schafft; dies ist, für den / die, der / die vergleiche mag, so etwas wie eine fortsetzung des typischen mille-plateaux sounds; mit der betonung auf fortsetzung: die klangästhetik mit einem focus auf wärme und geschlossenheit; als kleine haken gesetzte störgeräusche; extrem zurückhaltende rhythmik, weit mehr ambient als bewegt. ein zusammenklang aus geräusch und ton; auch dann, wenn dieser in seiner umkehrung der gewichtung eigentlich paradox zusammengesetzt ist; immer unter dem deckmantel, die durchgehende stille nicht zu brechen, die subtile atmosphäre nicht zu stören; z.b. bei der #6, die einen geräuschhaften loop in den vordergrund stellt, wie der klang einer auslaufrille einer alten vinylplatte und erst ganz weit dahinter die musik, ebenfalls geloopt, eine warme, sich drehende fläche und einige wenige, bis vorn durchbrechende sprengsel aus hochfrequenter elektronik.

sehr schöne vö, die gerade auch wegen der ihr eigenen charakteristik schnell übersehen werden könnte; eigentlich ein fall für eine vinyl-vö (wobei: das artwork dieser digitalversion hier ist durchaus auch gelungen; auf seine art).

schöne grüße

N

http://www.myspace.com/pleq