aidan baker "lost in the rat maze"

aidan_baker_lost_in_the_rat_mazeverloren im rattenloch? synonym gemeint für: gefangen im irrgarten? aidan bakers neue reizt mit assoziationen, bevor der erste ton gehört ist. und die frage, ob ein titel eigentlich mehr ist als ein paar worte, die es einfacher machen, die vö irgendwo bestellen zu können fand ich sowieso schon immer reizvoll... eine brücke zum inhalt?


vielleicht auch hier: die 8 (als) stücke (benannten abschnitte) bilden einen langen fluss aus rund 56 minuten ohne jede unterbrechung (was dabei zusammengemixt wurde und was als genau so ein fluss entstanden ist, kann ich dabei nicht sagen, ist mit blick auf den ablauf und die dynamik auch ohne belang...). die einzelnen elemente des flusses nehmen aufeinander bezug, kehren wieder, werden variiert, rekombiniert...

im vorfeld war zu lesen: kein typisches aidan baker solo-album; jenseits seiner bekannten vorgehensweise. ich bin bereit, das zu bestätigen, auch wenn es bei jemand so hyperproduktiven und für neues aufgeschlossenen wie aidan baker nicht ganz so einfach ist, den „typischen“ sound / stil / was weis ich zu definieren: das war anfangs sicher das flächenhafte spiel mit einem sehr warmen sound und tiefen gefühl für packende harmonie. im laufe der zeit sind dann aber zunehmend vös dazu gekommen, die sich von diesem blueprint lösen konnten und lösen wollten und in richtung (noch) experimenteller oder eben songhafter gegangen sind. oder, wie die „broken and remade“, eine konzeptidee zugrunde legen und diese konsequent durchspielen.

das labyrinth, das aidan baker hier zu betreten wagt ist eines dieser, in denen er seine persönliche multischicht-hölle errichtet: aus gitarren, klar, aber auch mit programmierten drums, drumloops von seinem bruder, gesang, etc.; dazu nachbearbeitung am mixer einschließlich rückwärtsspuren... tief versteckte apreggios und ein immer wiederkehrendes, fast vibrierendes tremolo bestimmen den sound, basseinsätze sorgen für ankerpunkte und trotz der undurchdringlichen dichte entsteht so etwas wie songcharakter, nicht unähnlich dem ansatz der „green and cold“, aber, dem titel entsprechend, verschrobener, verstiegener, verlorener; nicht ein einzelnes instrument steht im vordergrund, sondern der labyrinthhafte mix der bestandteile. verwirrend und verschlingend, abgründig gut.

als cd in zwei versionen; neben dem jewel-case auch die überformat-version mit zusätzlichen fotografien, aufgenommen von leah buckareff und aidan baker, verpackt in einer hülle aus transparentpapier...

schöne grüße

N

www.aidanbaker.org

www.consouling.be