Versuchen wir, die Musikwelt einmal ungehörig zu simplifizieren, dann ist DJ Vadim sozusagen der David Guetta des Reggae.
Nicht, weil beide aus Frankreich kommen. Eher, weil sie sich eines ähnlichen Konzepts bedienen. Auch DJ Vadim schraubt Tracks zusammen, die er dann mit passenden Feature-Artists ergänzt. Der Output von Vadim ist natürlich ein ganz anderer als bei Guetta.
Mit seinem inzwischen 11. Album „Dubcatcher 2“ bewegt sich DJ Vadim knallhart auf der Basis jamaikanischer Musik. Insofern ist „Dubcatcher 2“ keine Mogelpackung. Es ist drin, was draufsteht. Der DJ selbst legt aber Wert darauf, das Album nicht als reines Reggae-Album zu kategorisieren: „In fact this is more than just a reggae record!“
Das ist es tatsächlich. DJ Vadim spannt einen Bogen von Reggae über Jungle und HipHop bis zum Soul. Dementsprechend finden sich Features von Reggae-Veteranen wie Max Romeo und Earl 16 auf dem Album, doch auch fachfremdes Personal wird rekrutiert. So taucht bei „Run come massive“ die brillante Katherin de Boer (Ex-Belleruche) auf, deren engelsgeduldiger Refrain von Big Reds nervösem DJ-Style kontrastiert wird.
General Levy und Govenor Tiggy sind als „Rubberdub Soljah“ aktiv und klingen nach britischem Reggae der 80er. Einen ganz starken Moment erlebt das Album bei den Soulausflügen, weil sich DJ Vadim dabei Kompetenz ins Boot holt: Die für Soulfeeling bekannten Iva Lamkum und Junior Williams featuren „Favourite mistakes“ und „Music soljah“ in großartiger Weise. Zusammen mit "Hey hey hey", das die Newcomerin Graziella Affinita begleitet, ist dieser Dreier ein fettes Soulfunkpfund.
„Dubcatcher 2“ ist somit genauso retro wie rezent, Roots wie Elektro, genauso Dub wie Soul, Ska und bass music. Das Album wird daher sicher Freunde im Reggae finden, aber ebenso Fans erreichen, die einfach auf good vibes stehen.
Erscheinung: 2016(19.02.)
Label: www.soulbeats.fr
www.djvadim.com