Patko - Maroon

patko maroonPatko ist in Französisch-Guayana geboren, im Nachbarland Surinam aufgewachsen, lebt nun in Frankreich und ist offensichtlich gern und oft in Kingston, Jamaica.

Dieser persönliche Background ist die Basis für ein außergewöhnliches Reggae-Album. Das legt Patko nun mit „Maroon“ vor. Es ist sein zweites Album und besitzt etwas, was einigen Reggae-Alben abgeht: Stilvielfalt. Patko schraubt sich seinen Reggae aus diversen Stilen der Reggaehistorie und Einflüssen anderer Musikgenres zusammen.

„Maroon“ ist trotzdem ein Roots-Album. Jedoch eines, das an der Küste Jamaikas nicht Halt macht. Der famose Titeltrack profitiert beispielsweise von Djely Kouyatés Gesang. Kouyaté belebt die westafrikanische Tradition großer Sänger wie Salif Keita und Mory Kante neu. Zwar steuert er zu diesem Roots-Reggae-Tune nur ein wiederkehrendes „Patko Maroon“ bei, das aber in einer Intensität, das es gänsehautig wird. Gemeinsam mit Rockin‘ Squat performt Patko „Kingdom of ashes“, einen Track in modernem HipHop-Sound und im „Outro“ wird es elektronisch..

Durch den Reggae geht’s querbeet. Seit dem Wirken Protojes darf auf keinem Reggae-Album die Reminiszenz an den digitalen Reggae der Achtziger fehlen. Das tolle „Lob Surinam“ erinnert fatal an den Output der Mystic Revealers zu Beginn der Neunziger. Auf „Solid as a rock“ spielt nicht nur Dean Fraser Saxofon (gibt’s im Reggae eigentlich nur einen Saxofonisten?), sondern anscheinend ist für diesen Tune Carly Barrett von den Toten auferstanden, um am Schlagzeug zu sitzen.

Am Ende der 13 Stücke steht als Quintessenz: Patko ist mit „Maroon“ ein dickes Pfund gelungen. Es wird nie langweilig und eignet sich zum angenehmen Runterhören genauso wie zum Entdecken der Details. „Maroon“ ist ein klasse Ding und lässt hoffen, dass Patko in den nächsten Jahren nachlegen kann.

Erscheinung: 2015 (23.10.)
Label: www.loveunitymusic.com
www.patkomusic.com