Denham Smith - Come wid it

denham_smith-come_wid_itZu Beginn hört sich Herr Schmidt ein wenig nach Hinz und Kunz an. Doch schon nach wenigen Tracks ist offensichtlich, dass der Mann abgeht wie seine berühmte Katze.

 

 

Es verbietet sich eigentlich, Genre-Größen wie den Top-Produzenten Ben Bazzazian zu bekritteln. Doch wirken die von Bazzazian produzierten ersten Riddims von „Come wid it“ ein wenig gesichtslos in ihrer Art den Dancehall immer mehr in Richtung HipHop zu rücken. Dem Potential von Denham Smith werden sie jedenfalls nicht gerecht. Zur vollen Entfaltung kommt der seit langem in Köln beheimatete Jamaikaner jedenfalls erst ab Track 6. Doch dann sind es immerhin noch 10 Stücke.

Und die haben es in sich! Nicht nur die Single „Jezzibell“, die Smith bereits 2010 zu einiger Aufmerksamkeit verholfen hat. Nein, ein Kracher jagt den anderen. Wenn das Debütalbum von Denham Smith dann mit „Play some music“ und „Rub a dub man“ zum Höhepunkt und Ende kommt, sinkt man zufrieden und erschöpft in die Kissen, weil man eine gute halbe Stunde besten Dancehall hinter sich hat.

Allerdings Dancehall, der an Zeiten erinnert, als dieser durch die goldene Roots-Ära etwas zugedeckt wurde und sich nach und nach wieder freischwimmen musste. Als Bunny Wailer großartige Dancehallsounds fabrizierte, Gregory Isaacs zurückkehrte und später Leute wie Half Pint und Cocoa Tea groß wurden. Diese Stimmung versteht Denham Smith auf „Come wid it“ originalgetreu zu verbreiten. Ohne in die Retrofalle zu tappen. Absolut zeitgemäße Sounds, die aber auf fast vergangenen Stärken des Reggae fußen. Tolle Riddims von derzeitigen Spitzenleuten wie Jr. Blender und Giuseppe Coppola, die Smith zu Füßen gelegt werden. Und der lässt sich nicht zweimal bitten.

“Come wid it“ ist ein Fingerzeig wie die Dancehall auch klingen kann. Eine Reminiszenz an lange tropische Nächte.

 

Ein Beweis? Bittesehr: Hier die Single "Jezzibell".

Erscheinung: 2012 (27.07.)
Label: Kingstone Rec.
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