Ce'Cile - Jamaicanization

cecile_jamaicanizationCe’Cile nicht zu mögen, ist in Deutschland ähnlich unangesagt wie derzeit keinen Frauenfußball zu gucken.

Denn traditionell hat die Frau großen Erfolg in Deutschland. Nicht zuletzt dokumentiert durch ihre Tour mit Peter Fox im Jahr 2009. Mit dem neuen Album "Jamaicanization" möchte Ce’Cile diesen Trend fortsetzen. Natürlich benutzt sie dafür wieder ihr bekanntes Bad-Gyal-Image, auch wenn "Jamaicanization" mehr den Eindruck vermittelt, das böse Mädchen reift zur selbstbewussten Frau. Der Tanya-Stephens-Effekt?

Natürlich geht es der Jamaikanerin erneut um die Gleichberechtigung der Frau, und wer schon einmal Videos von Ce’Cile betrachtet hat, wird selbst bei sprachlichen Verständnisproblemen sofort erkannt haben, dass es ihr überwiegend um die sexuelle Gleichberechtigung geht. Doch beim simplen Durchhören des neuen Albums wird man nicht von Plakativ-Erotik abgelenkt. Und das ist gut so.

Schließlich hat sich Ce’Cile für "Jamaicanization" wieder mit prominenter Unterstützung versorgt. Beatmaker wie Stephen McGregor und Christopher Birch haben sich dem Werk ebenso angenommen wie Produzenten vom Schlag eines Tony Kelly, eines Germain Mason, eines Chrome und vieler Anderer. Die neuen Tracks decken dadurch eine Spannbreite ab, die von traditionellen Reggae Beats im One-Drop-Style über kraftvollen Dancehall bis zu internationalem R’n’B reicht, und erreichen eine Qualität, die im oberen Tabellendrittel des Reggae anzusiedeln ist.

Doch über allem thront der Sound des Albums. Glasklar, geschliffen und alles auf den Punkt. Damit geraten die rootsinspirierten Tracks zu rollenden Kopfnickern und die Dancehall-Tunes zu krachenden Bangern. Ce'Cile ist eine Silikon-Bombe auf Acetat und einfach besser als Frauenfußball.

Erscheinung: 2011 (19.08.)
Label: Kingstone Rec.
www.myspace.com/cecile
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