Typischer Fall von rechts überholt.
Denn Cashma Hoody ist bereits urlange in der deutschen Reggaeszene unterwegs. 1993 gegründet gingen die Hoodys damals den beschwerlichen Pfad, deutschen Reggae zu etablieren. Ohne wirklichen Erfolg. Sicherlich machten sie sich einen Namen und verkauften einige Platten. Doch den Status deutscher Reggae-Artists der Jetztzeit haben sie nie erreicht.
Das hat natürlich auch mit zur-falschen-Zeit-am-falschen-Platz-sein zu tun. Doch das neue Album "Weiter" zeigt, dass Cashma Hoodys selbsternannter Trippin‘ Rock Reggae nicht der Abräumer ist, der nötig wäre, um eine große Nummer zu sein. Bei Stücken wie "Identity" oder "New point of view" ist weder richtig guter Poprock erkennbar, noch konkurrenzfähiger Offbeat. Und "Dein Licht" kommt nur knapp an einer Peinlichkeit vorbei.
Es ist ein bisschen traurig, denn "Weiter" lässt immerhin erkennen, dass in den Sachen der Hoodys wie immer viel Herzblut steckt. Aber so wie es in den 90ern nicht gereicht hat, weil der Boden für deutschen Reggae noch nicht bereitet war, wird die Saat heutzutage nicht aufgehen, da der Konkurrenzdruck einfach zu groß ist.
Um ehrlich zu sein, war Cashma Hoody für mich damals immer ein Beispiel, weshalb ich vollmundig behaupten konnte, dass es nichts wird mit deutschem Reggae. Die Geschichte hat mich überholt und lässt Cashma Hoody auf dem Standstreifen der Musikhistorie zurück.
Erscheinung: 2011 (26.08.)
Label: CKP / Hoodymusic
www.cashmahoody.de