Alborosie - Escape from Babylon

PastarastaEigentlich hatte ich vor, euch viele nette Sachen über dieses Album zu erzählen. Aber jetzt habe ich keine Lust mehr.

Das liegt bei Gott nicht an Alborosie, sondern an immer unglaublicheren Methoden, die Labels anwenden, um Promo-CDs komplett zu verhunzen. „Escape from Babylon" hat man mit PromoPromoPromo-Schreien einer Frau in abartiger Lautstärke zugepflastert, die an die allerschlechtesten U-Bahn-Durchsagen erinnern. So ist das neue Album von Alborosie nicht genießbar und dementsprechend kaum zu beurteilen.

Es bleibt gerade noch erkennbar, dass der Italiener Alborosie seinen Weg fortgesetzt hat und inzwischen jamaikanischer ist als die Jamaikaner. Offensichtlich vollständig naturalisiert lebt Alborosie schon länger auf Jamaika. Es überrascht daher nicht, dass „Escape from Babylon" ganz ganz ganz klassischer Roots Reggae ist. Da erkennt man schon mal Anklänge an Bob Marleys Album „Survival" („Promise land"), da wird Alpha Blondys Klassiker von 1986 „Jerusalem" gecovert („Irusalem"), man hört den inzwischen verstorbenen Dennis Brown zusammen mit Alborosie ("I can't stand alone"), genau so wie Gramps Morgan von Morgan Heritage („One sound") und es wird gesangstechnisch an Eek-A-Mouse erinnert („Real story"). Ein Freudenfest für Traditionalisten. Die zukunftsorientierte Reggae-Lover nehmen „Escape from Babylon" zur Kenntnis.

Das weitere Hören musste ich notgedrungen und mit Rücksicht auf meine Ohren  abbrechen, nicht ohne noch den sarkastischen Hinweis hinzunehmen: Promo use only - not for resale. Man fragt sich allen Ernstes, wer soll diesen Promo-Schrott kaufen...mein tauber Opa???


Erscheinung: 2009 (26.06.)
Label: Greensleeves
www.myspace.com/alborosie
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