Kieferklavier

Es ist ein sehr schönes, ein sehr intensives Album, das Kiefer aktuell vorstellt. Es erscheint morgen bei Stones Throw Records und heißt "It's ok, B U". In den 16 Tracks feiert Kiefer die ewige Allianz zwischen Hip Hop und Jazz. Mit viel Gefühl, hausgemachten Beats und einem Klavier im Zentrum zeigt der Kalifornier, dass Jazz und Hip Hop zusammen immer geht.
Das hat der Mann bereits auf den beiden Vorgängeralben bewiesen. Kiefer treibt sich offensichtlich weiter in der Indie-Szene von Los Angeles herum und misst die Untiefen der schwarzen amerikanischen Musik, um aus den Daten seine eigene Interpretation über diese Musik zu verbreiten.
"It's ok, B U" ist ein introspektives Werk instrumentaler Musik geworden, das ein breites Spektrum an Gefühlslagen musikalisch untermalt. Bitte hören und inspizieren.

www.kiefermusic.com

Ich lieg in der Sonne

Wenn Songs elementare Fragen über Leben und Tod beantworten können, kann man ohne Zweifel von großem Pop sprechen. "Wird man noch braun, wenn man tot in der Sonne liegt?" liefert eine dieser wichtigen Fragen. Doch "Sonne" von kerker hat keine Antwort darauf.
Dafür beschenkt euch der Song mit allerfeinstem new wave Pop, der sich nicht nur von fetten Bässen, geschmackvollen Gitarren und süßen Synthies nährt, sondern auch aus den Selbstzweifeln von kerker.
kerker war bisher als Bassist:in der Solinger Indie-Band Lyschko bekannt.Jetzt läuft das erste Solo-Projekt von kerker. Frisch und forsch, genreübergreifend und geschichtsbewusst liegt kerker für uns in der Sonne. Tot ist jedenfalls erst später.

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Neoliberalismus ohne Chance

Das ist der ultimative Track für die vollflächige Entspannung. Ihr könnt ganz locker lassen bei "Um den Block". Soviel Flow, so viel Lässigkeit transportiert Marie Curry in ihrem von vielen Menschen sehnlichst erwarteten Solostück. Die Hamburgerin ist bekannt geworden mit der Rap Crew Neonschwarz und zelebriert mit "Um den Block" das gepflegte Midweek drinking.
Scheiß auf morgen!
Ein zurückgelehnter Beat, eine Gitarre, die ein wenig an Lou Reed erinnert und den Weg zur wild side weist. "Um den Block" ist Maries verspäteter Sommertrack. Doch jetzt, wenn der September auf dicke Hose macht, ist vielleicht noch einmal gute Gelegenheit für eine sternhagelvolle Nacht in St.Pauli, Kreuzberg oder Dortmund-Nord.

www.instagram.com/mariecurrygram

Zeitgeist in Zwangsjacke

Vor vier Monaten stand hier bei unruhr über Modular zu lesen: Die Frau rettet die Atmosphäre von DAF, Grauzone, Joachim Witt und Ideal hinüber in die Welt moderner Elektronik.
Jetzt covert Modular Joachim Witts Klassiker aus dem Jahr 1980. Und bleibt dabei dem oben erwähnten Prinzip treu. Der Goldene Reiter von Modular ist dicht am Original, aber in neuem Soundgewand. Feiste Beats, klare Synthies und ein Pferd mit blauen Augen begleiten Joachim heute bei der Fahrt in die Klinik.
Manche Songs verdienen es, nicht vergessen zu werden. Und die heute silbergrauen Best Ager in Schlips und Kragen haben hoffentlich nicht vergessen, welche Bedeutung der Song damals für sie hatte. Hey hey hey, ich war der goldene Reiter!

www.instagram.com/modularmusee

Rock'n'Roll

Wir können es Neogrunge nennen. Oder Cybergrunge. Meinetwegen auch 5th wave emo. Aber seien wir ehrlich: Mit den Cigaretten inhaliert ihr bei jedem Song das pure Lebensgefühl des Rock'n'Roll. Dieses Spaß haben, drauf scheißen und Warnungen in den Wind schlagen.
Und so ist es keine Überraschung, dass der neue Song der Cigaretten "Drogen und Saufen" heißt. Und wem das zu simpel ist, der höre besser genau hin. Wie immer bei den Cigaretten. Und wer einfach nur scharf ist auf großartige Gitarrenmusik, wird bei der Hamburger Band immer fündig.
An wem liegt es also, dass die Cigaretten weiter als Geheimtipp gelten? Nicht an unruhr. Wir preisen die Jungs seit Jahren an. Also wer?

Ihr könnt was tun. Am 13. Oktober kommt das neue Album "Eliot" raus. Kauft das!

www.diecigaretten.bandcamp.com/

 

Heul doch

Es gab Zeiten, da waren Steeldrums in Kombination mit Reggae Vibes der Ausdruck schlechten Geschmacks. Das ändert sich nun mir Gigolo Tears. "Surf meine feelings" ist ein herrlich lockerer Tune mit tiefgründig ehrlichen Lyrics im Sinne des Empowerment-Pops mit queerfeministischen Messages von Gigolo Tears. "Surf meine feelings" trifft ins Herz des Zeitgeschmacks mit dieser Mischung aus Reggae, HipHop und Trap, garniert mit etwas Autotune.
Da entstehen karibische Vibes, selbst wenn das Geld für den Videodreh nur für Kreta reichte. Egal, die Single ist eine sehr großartige und ein vielsprechender Vorgeschmack auf die kommende EP "Cry Baby". Die erscheint ganz bald bei Audiolith. Am 08. September. Freut euch auf den Heulpop von GigoloTears! Dann "bricht ein Damm aus Endorphinen und es tropft."

www.instagram.com/gigolotears