ritual und beschwörung. archaisch wie der heulende wolf vor dem mond auf dem cover. einstimmung (A) und anrufung (B). hier wird eine unter vielen zivilisationsschichten begraben geglaubte stimmung beschworen. einfach und direkt. erstaunlich, wie gut das immer noch funktioniert. und noch mal etwas genauer: perkussiv-reversed-drones und singende schläuche..... eher laidback (A), eher drängend (B). und hat nicht schon der name etwas erinnerndes?
schöne grüße
n
7" + fotobuch: "she's so heavy", das gilt weder für die musik, die, z.b. auf der A mit ai aso aus king crimsons "islands" ein unschuldig / anziehendes stück indie mit verführerischem gesang über stop + go rhythmik macht, das gerne immer einfach so weiter gehen dürfte (echter gewinner!).
Die Achtziger waren eine sehr mühsame Zeit für Reggae-Liebhaber. In endlosen Monologen musste, wollte man erklären, dass Reggae mitnichten tot sei, nur weil Protagonist Marley bereits Konzerte in den ewigen Jagdgründen gab. Der Erfolg war bescheiden, und so starb auf jeder Party mindestens ein Reggae-Mixtape den qualvollen Tod des gewaltsamen Bandsalats. Jetzt wird der Reggaefan für all dies unsinnige Leiden entschädigt.
wie klingt denn dieses sizilien? diese auswahl? sind diese gut 19 minuten (3" cd-r) die essenz? oder ist es das, was dem autor in der betrachtung immer näher kam, "seine" klänge siziliens, die damit vielleicht gar keinen verallgemeinernden referenzanspruch mehr besitzen?
Auch in der dritten Dekade ihres Bestehens heißt es für New Model Army weiterhin "No rest for the wicked". Wahrscheinlich muss man den Namen der Lad-Band aus Bradford auf Parties mittlerweile beschämt flüstern, so knarztrocken und unbeeindruckt anti-modern wie auch das zehnte Studioalbum daherkommt.
"aiws" umgibt eine aura des geheimnisvollen: es scheint sehr viele ebenen zu geben. das, was im höreindruck vorn steht, ist oft "nur" die haut, der überzug des darunterliegenden gewebes, das, aus vielfach verwundenen und ineinander verflochtenen mikromelodien, das eigentliche stück spinnt.