zenjungle „we are not here“

Zenjungle wearenothere kleinder titel ist gut gewählt. (ob es tatsächlich von vornherein so gemeint ist oder nur ein durch die hörempfindung bei den hörern ausgelöstes analogon) „we are not here“ strahlt auf ganzer länge etwas unwirkliches aus; als ob die sechs stücke nicht wirklich hier, bei den hörern, sondern irgendwie gedämpft durch dazwischen liegende mauern erfahren würden. und dies liegt erstaunlicherweise nicht im sound an sich begründet, sondern in erster linie in der art, wie die kompositionen entwickelt wurden: als eine mischung elektronischer wie „tatsächlicher“ instrumente entstammender zutaten; gleichermassen aufeinander zugehend wie ein wenig, fast ehrfürchtig abstand haltend. gespielt und gesetzt mit einer haltung jenseits jeder form von auch nur abstrakter agressivität, abwartend, wie die reaktion aufeinander testend, dadurch den hörern auch eine art von abstand (positiv gemeint) setzend: als raum zwischen sich und der musik, so als ob diese den hörern etwas zeit geben wollte wie sie die musik aufnehmen wollen; in der wirkung in etwa so wie das sehen des blitzes und das hören des zeitversetzt einsetzenden donners, der paradoxen teilung eines ursächlich zusammengehörigen und zeitgleichen ereignisses in zwei eigenständig erfahrbare eindrücke.
nun, bevor es zu kryptisch wird: zenjungle entwickelt mit „we are not here“ eine musikalische twillight-zone, die gerade wegen ihrer wie abwartenden haltung, ihrer (vermeintlichen) distanziertheit verführerisch wird. und die hörer trotzdem aufnimmt, keine frage. aber stets bleibt ein kleines rätsel, so als wäre da noch mehr, hinter der distanz, wenn erst die tür gefunden wurde...

schöne grüße

N

http://midirarecords.com/tag/zenjungle/

https://soundcloud.com/midirarecords/sets/zenjungle-we-are-not-here

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