unland „die ruhe nach dem sturm“

Unland die ruhe nach dem sturm Kleinneoklassik? klarinette und piano; elektrizität nur für die aufnahmemaschinen?
unland schleichen sich mit einem vordergründig rein akustischen soundästhetiken verschriebenen stück in den hörraum; einem stück, „mühsal“ genannt, das, ganz im gegensatz zu seinem titel, in erster linie durch die gelassenheit in der spielführung geprägt scheint... gleich das zweite stück dieser cd veröffentlichung in ep länge, „verwüstung“, lässt jede anlehnung an formen der neoklassik hinter sich, legt ein erweitertes fundament aus drone-gitarre in das piano und klarinette eintauchen als ein elektrisch / akustisches gespinst zwischen exepriment und improvisation, dieses kurz öffnend für etwas wie einen rückblick auf die #1, auch geräusche zulassend...
unland verschieben so die schwerpunkte zwischen den vier stücken immer wieder: mit der klarinette als das melodieführende instrument, mit droneflächen, mit dem piano als dialogpartner der klarinette. das soundbild auch in den drone dominierten passagen fast transparent offen... bis mit dem abschließenden titelstück ein bassdrone das ganze in eine graue twillight-zone verschiebt, aus der sich die klarinette und das piano erst ganz allmählich wieder herausschälen können; so langsam und allmählich und trotzdem allen focus auf sich ziehend, dass das auslaufen des mächtigen drones ohne bruch und wie unmerklich gelingt; die anderen allein in einem weiten hallraum zurücklassend... wo sie versuchen, sich in der aufklarenden dunkelheit wieder zu finden.
und spätestens im ausklang des titelstücks wird klar, dass hier weniger vier separate stücke das thema sind, als vielmehr ein blick auf vier facetten einer musikalischen landschaft; eigentlich ein großer, mäandrierender track.

schöne grüße

N

https://unland.bandcamp.com/album/die-ruhe-nach-dem-sturm

https://www.facebook.com/unlandmusic

http://midirarecords.com