radare „im argen“

Radare im Argen kleinmancher stil, manches (sub-)genre ist so derartig von einem einzigen künstler geprägt, dass es schwer fällt, noch raum für andere mit ihrer sichtweise zum gleichen thema zuzulassen…
ganz einfach, weil geprägt hier eher mit „besetzt“ konkretisiert werden kann. bzw. meist einfach auch wird. und sich natürlich eigentlich die frage zu stellen hätte, wer hier in welchen fällen festlegen kann / darf, dass das jeweilige thema mit diesem einen projekt / band etc. eben besetzt ist. und in anderen fällen dann nicht; fällen, in denen es hunderte ähnlich agierender geben „darf“. aber, noch erstaunlicher, scheint es tatsächlich so zu sein, als dass sich im fall einer solchen besetzung eine hohe zahl der hörer über genau diesen fakt einig ist… warum auch immer.
vordergründig betrachtet sitzen radare mit „im argen“ in genau dieser falle. mit den ersten tönen des e-pianos und dem typischen (super-)slow-(somehow abstract)-jazz schlagzeug besteht die akute gefahr der sofortigen einordnung in die mülheimer kopisten gefolgschaft. und wenn später saxophon dazu kommt, wird es nicht wirklich einfacher, bei dieser ersten meinung zu bleiben.
vordergründig betrachtet, weil radare mit jedem weiteren durchlauf von „im argen“ dann zwar wie erwartet ihre zugehörigkeit zu einer alllgemeinen darkjazz / slow schiene an jeder stelle (bis vielleicht der letzten hälfte des closers „damsel in distress“) bekräftigen, zugleich aber in den details eine eigene sichtweise anzeigen können; durch eine etwas straightere haltung innerhalb der langsamkeit, vielleicht. durch den einsatz der gitarre, die in mühlheim schon lange keine rolle mehr spielt und die die musik von radare mehr twangy, perkussiver erscheinen lässt mit sicherheit. und durch unerwartete steigerungen wie den ausbruch auf „damsel in distress“…
kein fehler, auch in engen korsetts spielräume zuzulassen.

schöne grüsse

N
http://www.radaredoom.com/
https://radare.bandcamp.com/album/im-argen-2
http://www.goldenantenna.com/