Opez - Dead dance

opez deaddanceSonntag Nachmittag in der Salzwüste. Zur Kaktusbar sind es nur zehn Kilometer. Dort treffen sich Mink de Ville und Ulrich Tukur gelegentlich zum Mau-Mau.

Dieses Entschleunigungsevent kann nur eine Musik untermalen: „Dead dance" von Opez. Es ist dermaßen unaufgeregt, was Massi Amadori und Francesco Tappi in kleinen Soundmanufakturen der toskanischen Einöde aufgenommen haben. Die beiden italienischen Freunde charakterisieren ihren musikalischen Output als Latin Desert & Funeral Party. Das ist nicht nur medientechnisch aufmerksamkeitsheischend, sondern auch völlig korrekt. Denn „Dead dance" ist manchmal etwas südamerikanisch, klingt oft nach bewegungsmindernder Wüstenhitze und verbreitet häufig Grabesstimmung, weshalb Songwriter Amadori meint: "Unsere Musik würde wahrscheinlich in einer Kirche am besten klingen".

Das Album ist ein akustisch-melancholisches Spektakel, das an einigen Stellen fast geisterhaft-spukig erscheint, in anderen Teilen nach plätschernder Südsee und perlendem Schweiß in der Strandbar klingt. Mit schwindelerregenden Slide-Gitarren wie singende Sägen, welche die Gehörgänge ausleiern. Das mag manch einem über eine gesamte Albumlänge ein wenig zu eintönig daher kommen. Andere dagegen werden mit Opez Extrementspannen und nach Ende der 11 Stücke wie ein weichgespültes Frotteetuch auf der Couch hängen.

Für erste Entspannungsübungen hier das Video zum Album-Opener "Carlos Primero":

Erscheinung: 2015 (05.06.)
Label: Agogo Records
www.opez.it