phantom winter "cvlt"

phantom winter cvlt kleines dauert maximal 3 sekunden um zu erkennen, in welcher band ein teil der besetzung von phantom winter bisher gearbeitet hat. und es dauert weitere 47 sekunden bis sofort klar wird, dass es bei phantom winter nicht um bloße fortsetzung geht.

 

denn in genau diesem moment setzt der gesang ein, ein wechsel zwischen hasserfüllt keifenden fauchen und ebensolchen schreiraunen... und besetzt perfekt die wenigen freien stellen, die von zwei gitarren, bass und schlagzeug überhaupt noch freigelassen werden (können). und hält sich überraschenderweise gerade dann zurück, wenn diese freien stellen größer werden, wenn raum gegeben wird für einzelne, verhangen delayte melodiesprenksel, für e-bow zwielichte, die die massiven brocken von tracks immer wieder aufbrechen; raum geben für einen blick über die kalten grauen ebenen des "wintercvlt"; verwaiste ebenen unwirtlicher landschaft, allem lebendigen entzogen.
gerade der wechsel zwischen diesen beiden extremen, alles überrennender wut und düsterer kargheit ist, neben dem unzweifelhaft perfekten sound, der zentrale faktor, der "cvlt" atmosphärische bereiche ausdrücken lässt, die von vielen gern zitiert, aber selten erreicht werden: fernab eines bloßen laut / leise wechselspiels wird mit nicht weniger als allen kompositorischen mitteln (und nicht allein der lautstärke) gearbeitet; aufbau und dynamik auch durch die harmonien und soundfarben vorbereitet. und grenzenlos erscheinende wut durch unbedingte dichte ausdrückt. die sich bis an die grenze des eigenen kollaps zu wagen scheint; die, egal wie langsam oder schnell sie sich innerhalb des konzepts des einzelnen stücks entwickeln kann immer den eindruck macht, dass du ihr am ende sowieso nicht entkommen können wirst. weil es keinen ausweg mehr gibt. erst recht nicht an diesem ende der welt, an das dich phantom winter getrieben hat. friede deiner asche. ob auf cd oder vinyl.

schöne grüsse

N

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