chvad sb „crickets were the compass“

Chvad SB Crickets Were The Compass kleindas cover scheint einen auf den irrweg schicken zu wollen; das gegenteil ist der fall: comic-stil (und dann auch noch mit einem hund als charakter), das hat schnell etwas niedliches. bis nicht nur der „gesichtsausdruck" des hundes ins auge fällt, sondern eben auch der zustand der umgebung. post-apokalypse irgendwie. wenn dann noch zu lesen ist, chvad sb wollte mit „crickets were the compass" eine art „nachlassdokument von verlust" erstellen, dann kann das von visueller seite schon mal als erfolgreich bescheinigt werden.

 

und mit blick auf die namen der titel dann gleich darauf ein zweites mal. und aufgrund der musik (natürlich) erst recht: schon die ersten töne von „it haunts her" mit ihrer mischung von gitarreneinsprenkseln und dem in einer tieferen tonlage als bekannt eine typische sirene nachzeichnenden synth versetzen die hörer (kompliziert gesprochen) in eine tendenziell nicht wirklich komfortable lage. alles scheint stillzustehen, irgendwo (unortbar) scheint trotz allem etwas zu passieren; was es ist bleibt unklar, aber es kann nichts gutes sein... „a hair before sundown", die #2, nutzt das gleiche instrumentarium, lässt den synth jedoch nun lautmalerisch sowohl einschlagen als auch (seltsam verhalten aber dennoch) salvenartig, wie abstraktes geschützfeuer, die hörer angreifen...
die beschreibung dieser ersten beiden stücke ist absolut symptomatisch für die stimmung auf „crickets were the compass"; eine ambient(?) vö, die alles andere als anschmiegsam sein will und die es, im gegensatz zu veröffentlichungen mit ähnlicher attitüde eben nicht über möglichst noisige sounds etc. erreicht, sondern allein über die bilder, die die für sich betrachtet sogar eigentlich warmen sounds in den köpfen entstehen lassen. geradezu unheimlich, und das mit fast schon einfachsten mitteln. gerade die zurückhaltung, das verhaltene erzeugt hier das grauen viel stärker als es jeder noiseüberfall könnte...

schöne grüße

N

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