limpe fuchs / christoph heemann / timo van luijk „macchia forest“

Limpe Fuchs Christoph Heemann Timo Van Luijk Macchia Forest kleinvinyl-only clash der soundästethiken.

 

nicht immer gelingt es, konkrete instrumente und flächen zusammenzubringen; oft erst recht dann nicht, wenn teile dieser konkreten instrumente (holz)perkussionsinstrumente sind. gerne behelfen sich dann die protagonisten damit, alles in einem mahlstrom zu vermischen; vermeintlich weil allein dieser weg ein auseinanderbrechen des ganzen zu verhindern mag. diese haltung ist nicht falsch, unzähliche beispiele beweisen es, aber sie kann im einzelfall auch durchaus verhindern, dass es zu wirklichen überraschungen kommt.

„macchia forest" ist kein solcher sondern eine solche; ein wald voller geräusche, in abschnitten des ersten teils („getting dark") tatsächlich an die geräuschkulisse eines nächtlichen urwalds erinnernd, bis eine etwas verquere violine den hintergründigen schichtungen eine lange nase zu zeigen scheint.
und auch „dark animals" sowie der abschluss, „forest", leben von (auch lautstärketechnisch) sehr starken kontrasten zwischen hintergründigen, fast statischen flächen und im vordergrund springenden, konkreten bis (beim lautmalerischen gesang) leicht absurd / surrealen ereignissen. das ganze hat dann durchaus auch etwas von einem hörbuch oder einem mit starken soundelementen arbeitenden theaterstück.
dieser lautstärkekontrast und das ganz im hintergrund halten der drones trägt sicherlich erheblich zu dem irgendwie transparenten gesamteindruck mit seiner spannungsvollen reibung bei, allerdings besteht beim hören mit tendenziell geringer lautstärke so trotz allem die gefahr, dass „macchia forest" doch noch auseinanderfällt. ganz einfach, weil teile des ganzen schlicht überhört werden könnten...

schöne grüße

N

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