talvihorros „eaten alive“

talvihorros eaten alivetalvihorros schafft eines der spagate, die leicht gedacht, aber schwer gemacht sind:

seine idee von nachtmusik geht nicht den einfachen weg, sich tagsüber in dunklen ecken zu verstecken und dann, nachts, den daraus resultierenden mangel an erleuchtung durch eine noch tiefere schwärze aufzubrechen; talvihorros kennt diese ecken zwar auch, benutzt aber nur deren attraktiven, verführerischen teil und fügt diesen seinen oft wie textlose songs wirkenden tracks hinzu. als eine weitere facette der aus einer vielzahl akustischer details gefügten miniaturen: auf der einen seite stets mit einer starken individualität und identität versehen, die das einzelne stück auf den ersten eindruck hin charakterisiert, öffnen sich erst beim genauen, detailsuchenden hören die inneren strukturen als eine schier unglaubliche gemeinschaft elektr(on)ischer und akustischer bausteine. deren subtile abstimmung untereinander, besonders aber die nicht seltenen, überraschenden wechsel und kontraste in sound (wenn z.b. verzerrte gitarren plötzlich beginnen, eine hintergründige textur auszulegen, während doch das eigentliche stück diese ästhetik in keiner weise hätte erwarten lassen) machen „eaten alive" zu einem ganz besonderen album jenseits aller vorhersehbarkeit. und jenseits aller vordergründigen symbolik, pathos oder klischee. ein sounddesign erster güte, mit musikalischen motiven von bildgewaltiger fülle, dabei so lässig zusammengestellt wirkend, dass es in seiner stimmigkeit völlig selbstverständlich daherkommt. bis man sich zu fragen beginnt, warum nur wenige es schaffen, ihrer musik diesen ausdruck verleihen zu können.

ein trip auf mehreren ebenen, definitiv.

schöne grüsse

N

http://www.talvihorros.com/

http://www.denovali.com/