the necks „open“

the necks open kleinvielleicht kommt es mir auch nur so vor, aber eine bemerkbare anzahl von reinen cd veröffentlichungen verzichtet immer öfter darauf, die rein physisch mögliche laufzeit auszureizen, oft sogar so deutlich, dass es erscheint, als ob die lp-länge etwas ist, was von machenden und hörenden gleichermaßen als passend, lang genug, empfunden wird.

„open" von den australischen the necks ist so nach gefühlt längerer zeit wieder mal ein album über die längere laufzeit, immerhin nur knapp unter 70 minuten und dabei auch noch aus nur einem einzigen stück bestehend; weitestgehend mit piano, bass und schlagzeug eingespielt, weitestgehend in einem der jazz-ästhetik entliehenen, super räumlichen und ebenso transparenten klangbild, das wie von selbst die assoziation von in einem großen studioraum live einspielenden musikern evoziert. es sei mal dahingestellt, ob es so war oder ob einzelne elektronische elemente nachträglich hinzugefügt wurden, es reicht (hier einmal) allein der eindruck. und die über allem stehende extrem-entspanntheit in der ausführung, die aber eben nicht zu einem belanglosen abspulen längst bekannter motive führt (wie so oft bei ähnlich aufgestellten leuten) sondern als spannend-entspannende klanginstallation im raum stehen kann, dabei den einzelnen instrumenten im ensemblespiel aber auch mal fast einzeln gestellt raum zur klangentfaltung gibt. und: the necks wissen genau (nur als anmerkung: „open" ist ihr album nr. 17...), dass lange laufzeit eines stückes nicht heißen muss, dass man auch viel spielen „muss". oder viele verschiedene töne und motive benutzen „muss"...

insofern: wer eine atmosphäre zwischen ambient, jazz und experiment mag, der stellt dieses album trotz der langen laufzeit auch noch auf wiederholung; dann wird es perfekt (und nie langweilig).

schöne grüsse

N

http://www.thenecks.com/