signalsundertests „nascent“ loop- tape edition

signalsundertests nascent tape kleindie musik von signalsundertests als reinen ambient bezeichnen zu wollen greift, wie die bisherigen veröffentlichungen eindrucksvoll belegen, zu kurz; zu vielschichtig ist das, was hier um die gitarrenbasierten atmospherics herum entwickelt und aufgebaut wird. einschließlich der integration von rhythmus und sogar gesang und der entwicklung einer klangästhetik, deren gesamteindruck dann auch jedesmal deutlich „elektronischer" ausgefallen ist, als bei den veröffentlichungen anderer (solo-) musiker mit der gitarre als hauptinstrument.

 

und jetzt also signalsundertests auf querschalltapes, dem label mit den looptapes in der gravierten und von gravierendem eigengewicht geprägten metallhülle. und eben „nur" 60 sekunden zeit, um sich musikalisch auszudrücken. mit dieser vertrackten zweiten ebene, die die („endlose") wiederholung dieser 60 sekunden verspricht. irgendwie ein komponieren in zwei stufen. signalsundertests entscheidet sich mit der tape-ausgabe von „nascent" (achtung: die vorherige cd mit langen stücken hatte er bereits ebenso benannt) dafür, allein die „rhythmik" des loops als metatakt zu nutzen; diese nicht vorab auf der ersten, der 60 sekündigen ebene zu brechen. dort nämlich entwickelt er einen sphärischen drone zwischen leichtigkeit und präsenz, dessen leicht körnig faserige ästhetik geradezu perfekt zum medium tape passt. „nascent" schwingt sich auf, wie um in ein viel längeres stück zu starten und gerade wenn man erwartet, dass sich die vielzahl der sich stück um stück entfaltenden schichten neu ordnet und „nascent" in neue richtung führt, schlägt die (hier freiwillig gewählte) beschränkung des formats zu und dem stück bleibt nicht anderes, als sich in sich selbst zu schließen. und im weiteren „ewig" gegen diese hürde anzurennen... und dabei, im ohr der hörer, interessanterweise immer wieder neue schwerpunkte zu setzen.

schöne grüße

N

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