godspeed you! black emperor „'allelujah! don't bend! ascend!“

godspeed_you_black_emperor_allelujah_dont_bend_ascend_kleindie ausrufezeichenband ist zurück. und immer noch sind sich alle einig, dass die band sehr daran beteiligt war, postrock als genre herauszumeißeln und innerhalb dessen vielleicht sogar ihre eigene nische zu bauen. plus, als ebenfalls positiv besetzte zugabe, die anarcho / polit haltung plus das kollektiv-sein; nicht nur als umfangreiche band, sondern auch im zusammenleben und produzieren (aufnahmen selbst machen, cover handmade etc.).


10 jahre stille sind lang, auch wenn dieses wiederauflebenlassen von bands ja mittlerweile zum normalzustand geworden ist und nicht mehr wirklich überrascht. eine neue platte nach so langer pause wagen jedoch nicht alle, oftmals sind es dann „nur“ tour- / live-reunions... und selbst godspeed you! black emperor gehen der frage, ob sie selbst nach der langen zeit noch ideen für eine weiterführung / erneuerung / was auch immer ihres musikalischen konzepts haben irgendwie geschickt aus dem wege (zumindest kann man es so sehen, wenn man denn will und wenn ich es denn richtig verstanden habe): die (aufgrund ihrer länge) kernstücke von „'allelujah! don't bend! ascend!“, "mladic" und "we drift like worried fire" sind für diese platte neu aufgenommene studioversionen von "albanian" und "gamelan", die auf konzerten wohl länger zur setlist gehörten... insofern in mancherlei auge vielleicht gar kein „echtes“ neues album, zumal die beiden weiteren stücke, „their helicopters' sing“ und „strung like lights at thee printemps erable“ als im vergleich relativ kurze drones die funktion von interludien übernehmen (auf der lp version von „'allelujah! don't bend! ascend!“ übrigens auf einer separaten 7“).

und ich gebe zu, der erste höreindruck schien diese vermutungen zu bestätigen: „typisch“ live-jam mäßiges spiel; sicherlich (der erfahrung der band geschuldet) auf den punkt und mit dynamik, aber eben auch „typisch“ dieses „jetzt alle los“ und vor allem: eigentlich alles wie gehabt.
ich gebe aber auch zu, dass das nur ein teil der (meiner) wahrheit ist. irgendetwas (und es war nicht allein die tatsache, dass ich die alten alben der band besitze) hat mich dazu gebracht, mir „'allelujah! don't bend! ascend!“ wieder und wieder anzuhören und die fülle an details herauszuhören; in vorderster front dabei (ohne es mit den alten alben gegen zu prüfen; allein im kontrast zu erinnerung): mehr gitarre, sowohl in der führung der tracks als auch in den details. und beim hören ganz nebenbei zu bemerken, dass es eben ganz einfach die komposition der vier stücke und die gesamtdynamik der platte ist, die dieses „irgendetwas“ hervorgerufen hat, die „'allelujah! don't bend! ascend!“ zu einer in sich zwingenden platte macht, die sie in eine reihe mit ihren vorgängern stellt. insofern keine neue revolution nach 10 jahren stille, aber an fähigkeit und kraft nichts verloren. also: erwartungshaltung marke „nach so langer zeit muss jetzt aber etwas wahrhaft weltbewegendes kommen“ bitte abstreifen, dann funktioniert „'allelujah! don't bend! ascend!“ ad hoc. schließlich sind godspeed you! black emperor auch nach dieser langen zeit meilenweit entfernt von den arpeggio-wiederholungen der postrock-normen. eigene liga eben.

schöne grüße

N

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