talvihorros bevölkert ebenfalls diese nische und liefert mit seiner neuen veröffentlichung „and it was so“ eine unglaublich dichte wie abwechslungsreiche platte (CD + LP) vor, die sich dabei geschickt einer einordnung in die weiteren subgenres entzieht und auf eine ganz eigene art ambient, drone, darkjazzansätze, fieldrecording etc. collagiert. in einer geradezu unglaublichen detailfülle, die bei vielen vergleichbaren ansätzen anderer möglicherweise nur zur beliebigkeit oder austauschbarkeit geführt hätte... talvihorros dagegen gelingt es fast traumwandlerisch, bei allen details den roten faden im einzelnen stück und der gesamt-vö(!) zu halten und die unmenge an einzelheiten mal „nur“ als hintergründige textur zu nutzen, mal aber auch als vorbote eines im laufe des einzelnen stücks gleichermassen organisch wie überraschend auftretenden twists, der den charakter bzw. die atmosphäre wirklich zu drehen in der lage ist. bestes beispiel für letzteres ist „great sea monsters“, das als ultra-düsterer drone anfängt, sich wälzend in schwarzen gruben, und sich nach und nach in bewegung richtung oberfläche aufmacht, durch akkorde getragen, die sich ebenfalls nach und nach aus dem hintergrund herausschälen und durch einen rhythmus, der sich wie aus dem wälzen am start entwickelt. plus weitere gitarren und hintergründige stimmen...
und: talvihorros bewahrt über die volle laufzeit von „and it was so“ sein gespühr für eine durchgehende soundästhetik, deren irgenwie verführerisch korrodierte haptik die ganze vö in einer soundlichen zwischenwelt verortet, die freunde derartiger atmosphären ad hoc ansprechen sollte.
das fast schwarze cover (aussen) mit seinem gleichzeitig klassisch reduzierten wie archaischen auftritt und der überraschenden „gen himmel“ botschaft (innen; bunt) passt zu diesem überraschend vielschichtigen werk dann nur zu perfekt...
schöne grüße
N