Es soll das nächste dicke Ding werden. "All the way from Archentina"...die Cumbia.
Ursprünglich Volksmusik aus Kolumbien, die afrikanische Elemente mit spanischen Einflüssen kombiniert, kehrt die Cumbia in Südamerika zum Jungvolk zurück. Einer der Vertreter der nueva cumbia ist der 27-jährige Argentinier Emiliano Gómez. Als El Hijo de la Cumbia bringt er nun ein Album in Europa mit dem programmatischen Titel "Freestyle de ritmos" auf den Markt. Denn die Cumbia eignet sich besonders gut für die Kombination mit anderen Musikstilen, behaupten die Protagonisten des Sounds. So verschmilzt El Hijo de la Cumbia die traditionelle Musik, die häufig dominiert wird von Akkordeon und diversen Flöten, mit technogenen Jetztzeit-Klängen. Ein bisschen Techno, sachter Reggae und Dancehall und bekannte HipHop-Breakbeats begleiten nun das musikalische Erbe.
Konzeptionell haut einen das nicht aus den Schuhen. Den Plan Alt mit Neu haben gerade im Bereich Weltmusik bereits viele in die Tat umgesetzt. Die neue Cumbia-Bewegung als World Music 2.0 zu bezeichnen, ist deshalb weder sehr originell noch entspricht es der Realität. Zur Abstimmung über den weiteren Weg von Leuten wie El Hijo de la Cumbia wird demnächst in den Clubs Europas aufgerufen.
Es besteht jedoch auch die Gefahr, dass nueva cumbia lediglich Hintergrundmusik in den Cafes des Schanzen- oder Glockenbachviertels und in Friedrichshain wird, und dann promovierte Sozialwissenschaftler/innen oder Master-Bibliothekare dazu mit dem Fuß wippen, wenn sie ihren Laptop zur Seite schieben und der fair gehandelte Latte serviert wird.
Erscheinung: 2011 (16.09.)
Label: Ya Basta Records
www.elhijodelacumbia.com.ar