Pinksnotred – remedy. (2010 Antstreet Records)

cdpnrremedyMit ein wenig Farbverwirrung regt die Band Pinksnotred gleich zum Nachdenken an. Was erwartet einen? Es könnte alles sein... Die Mainzer greifen tief in die Trickkiste mit harten Riffs aber auch schönen, leichten Melodien, dynamischen Takten bis hin zu auch mal punkrockiger Geschwindigkeit, sind aber weitestgehend im Alternative-Bereich anzusiedeln. Dazu eine Wahnsinnsstimme, die verschiedene Stimmungen fabelhaft interpretieren kann und ihren eigenen eigenwilligen Klang hat. Im ersten Song wird mit energischer Leidenschaft angekündigt: "I'm not done yet!" und das ist gut so...

 

"Automatic" geht gleich ab mit fetzigen Gitarren, die nicht gebändigt werden wollen, und einer Stimme, die – und das ist absolut positiv gemeint – ein bisschen an Audioslave erinnert. Dieser Eindruck wird immer mal wieder während des Weiterhörens bestärkt. Das zweite Stück "Ramona" könnte ja vielleicht ein Lovesong sein, aber da ist einer dann doch ganz schön wütend auf diese Frau und schreit den Namen raus. Dies gibt dem Track Power und Potential. Weitere Stücke mit eher härterer Gangart sind "Kill for some news", "Great escape", "Witchcraft" oder die letzten drei Songs, die alle ordentlich rock 'n' rollen und sich zwischendurch schon fast hin zu punkrockiger Machart bewegen.

Das Gegenstück zu diesen Songs bieten z. B. das eher getragene "Pearls and glitter", das durch Megaphon Abwechslung bringt, oder "Electric life", ein schöner Gitarrensong, den man sich gut auf einem Sommerfestival wie dem Highfield vorstellen kann, wo Pinksnotred auch schon gespielt haben. Auch "She draws my fires" und "Counting Steps" fahren die sanftere Schiene, ohne aber dem Album an Drive zu nehmen, sondern vielmehr um ihm an Dynamik zu geben und zu zeigen: wir können auch anders und wissen auch zu überraschen mit unerwarteten Wendungen.

Nach einigem Gerangel mit der Musikindustrie – keine Seltenheit heutzutage – hat die Band ihr Schicksal selbst in die Hand genommen, und hier ist nun die (Er)lösung, Punkt: "remedy." Alles in allem also eine Erstlings-CD, die Spaß macht und nicht aalglatt, sondern auch ordentlich rau ist.

VÖ für die CD: 26. März 2010

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Links:
www.pinksnotred.de

www.myspace.com/pinksnotred

Tracklist:
01. Automatic
02. Ramona
03. Pearls and glitter
04. Electric life
05. Kill for some news
06. Great escape
07. Witchcraft
08. She draws my fires
09. Counting steps