Wendy McNeill - A Dreamers Guide To Hardcore Living

Heul doch...Der eigenwillige Folk und Brecht-Pop der in Schweden lebenden Kanadierin lagerte ein wenig zu lang auf unserem Rezensionsstapel. Zwar vermutet der gewöhnliche Rezensionist hinter jedem Einsatz des Akkordeons stets eine allzu gewollte Reminiszenz an die selige 20er-Jahre-Dreigroschenoper-Atmosphäre, doch hat sich Wendy McNeill in sehr eigenwilliger Pose von diesem Klischee gelöst und kann auf ebenso moderne wie postrockistische Einflüsse verweisen, die über jede Kulturduselei erhaben sind.  

Das mag an ihrer musikalischen Sozialisation liegen, die von Mutterns Abba-Sammlung über Black-Sabbath-, Supertramp- und Pink-Floyd-Platten der Geschwister, eigenen Gothic-Erfahrungen in der High School, Avantgarde- und Jazz-Einflüssen bis hin zur Country-Berieselung in einem Club reicht, in dem sie als Kellnerin arbeitete.

Das musikalische Cabaret der Wendy McNeill ist eine glaubwürdige Melange aus Akkordeon, Gitarren-Arpeggien, Streichern, Loops und Lamentos aller Art. Bei aller Düsternis sehr erbaulich und daher wärmstens zu empfehlen.

VÖ: 05.06.2009
Label: Haldern Pop Recordings/Cargo Records
www.haldern-pop.de/de/label/
www.wendymcneill.com

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