Diese süddeutsche Rockinstitution ist bereits einen langen Weg bis hierhin gegangen: vier erfolgreiche Studio-CDs, Samplerbeisteuerungen, als letztes ein aus der Reihe fallendes aber sehr erfolgreiches Akustik-Album incl. ausverkaufter Club-Tournee, rege Festivalpräsenz und weitere unzählige Auftritte in Deutschland, naher Nachbarschaft sowie auch in den U.S.A. Der neu eingeschlagene "Black Path" ist - wie der Name schon andeutet - kompromisslos, anders, manche möge auch sagen brutal, aber doch auch durch emotionale Klänge unterbrochen. Emil Bulls wissen mit dieser Scheibe einmal mehr zu überraschen und zu beeindrucken.
Das Intro "The black path" stimmt den Hörer auf das kommende Spektakel ein und blended übergangslos in den brachialen ersten Song "To end all wars" über. Eher wütender geschriehener Gesang driftet nur im Refrain in vollstimmig harmonische, melodiöse Klänge über, die Zeile "I feel the cold" bleibt im Ohr. Das nächste Werk hält die Spannung und setzt mit punktuellen Speeddrums noch einen obendrauf. Erst "All in tune with the universe" ist quasi relativ gesehen ein kontrastiver Schmusi-Song mit nur gelegentlich vehementen Akzenten. Hier merkt man eine gewisse musikalische Verwandtschaft zu Bands aus der gleichen Gründungs-Generation, z.B. 4Lyn. Titelmäßig fällt "Wolfsstunde" ein wenig aus dem Rahmen, musikalisch passt es aber ins düstere Konzept, wenn auch mit etwas herunter geschaltetem Grundtempo.
Man hört viele fette Metalgitarrenklänge, der Drummer hat offensichtlich auch viel zu tun, beachtet man die zahlreichen Breaks und Geschwindigkeitswechsel, Doublebass, Dynamik auch bezüglich der Härte etc. In den ruhigeren Phasen oder Stücken wirkt das Arrangement aber ebenso voll, durchdacht und komplex, sodass kein Abfall der Kurve entsteht, sondern ein abwechslungsreiches Spektrum in einem in sich konsequent stimmigen Werk angeboten wird.
Die merkbar düstere Grundstimmung mag begründet sein im Setting, wo die Band dieses Werk vorbereitend zu Stande brachte: einsame Hütte inmitten mächtiger, bizarrer Berge, Gewitter, Donnergrollen - wer käme da nicht auf dunkle Gedanken, gewaltige Riffs, infernoartige Kreationen, eben einen schwarzen Pfad? Unterstützt durch den neuen Produzenten Benny Richter (z.B. Caliban) im Team wurde gefeilt bis das Endprodukt in dieser Form stand. Als Anreiz für die Fans gibt es seit dem 7. März das Video und den free Download der Single "The most evil spell", laut Sänger Christoph ein Dankeschön und gleichzeitig Appetithappen. Also, reingeschaut, hingehört und zugelegt, besonders wenn ihr abwegige, innovative Ideen und eigenwillige Wege der Neuerfindung unterstützen wollt...
VÖ für die CD: 04. April 2008, im unruhr-Popkulturshop zu bestellen.
Live:
Apr 21 2008 20:00 Underground, Köln
Apr 22 2008 20:00 Matrix, Bochum Interview in Kürze onlinet!
-Lady Reason-
Tracklist:
1. The Black Path (Intro)
2. To End All Wars
3. The Most Evil Spell
4. All In Tune With The Universe
5. Pledge Allegiance To The Damned (The Unseen One)
6. Wolfsstunde
7. Nothingness
8. Collapsed Memorials
9. Close To The Wind
10. Worlds Apart
11. Pure Anger (The Hex)