boris with merzbow “rock dream“ live

boris with merzbow “rock dream“ live usa2CD, 2006/11/18, live at earthdom, tokyo. hier haut erwartungsgemäß schon mal die verpackung aufs auge: die southernlord version als aufklapp-lp-style-cover mit namenszug als stanzung, porträtbedruckten innentaschen und natürlich aus metallzäher pappe (japan version mit definitiv anderem artwork, details derzeit unknown).

kommt das visuelle aus dem stand auf die 12, bleibt das hörbare erst mal, understatement-mässig, bei boris weis mann + frau ja schließlich, was früher oder später unausweichlich kommen muss - und bei boris mit merzbow doppelt (mindestens) -  ganz schön ruhig; aber "feedbacker", stück #1, hier 35.05 minuten, bietet da ja auch genug spielraum für die persönliche chaostheorie in sound. "black out" und "evil stack", durch merzbows digital feedbacks und oszillationen direkt mit "feedbacker" verbunden, erweitern den chaosraum noch, erstaunlicherweise ohne spannung zu verlieren, 3+1=1 ganzes (als musikmathematisches ergebnis, quasi). interessant dann auf der #4, "rainbow", das von wata gesungene "indie"-stück mit merzbows beiträgen als luftig im soundkosmos herumstreifende irritationsfetzen, leise reibung, song bleibt song, merzbow als das verbindende element zum chaos vorab.

boris with merzbow “rock dream“ live japan cd#2 dann tatsächlich der "rock dream" mit "pink" als starter, in der vorliegenden version mit zusätzlicher "laptop-digital-gitarre"; will sagen: merzbow in der rolle eines soundmässig völlig durchgeknallten zusätzlichen gitarristen: gerade noch songdienlich, aber höchst bedacht, die eigene rolle herauszustellen. dann "woman on the screen", "nothing special" und "ibitsu" als volle bretter und das "gitarren"-duell zwischen wata und merzbow auf letzterem kommt hier so richtig nach vorn, dann das rare "a bao qu" und - endlich -  ein ausflug in richtung der "dronevil" ("the evilone which sobs") und die intensive verzahnung als mögliche interpretation des bei dieser vö konzeptuell intendierten parallelhörens (höhepunkt, mindestens!). und spätestens bei "just abandoned my-self" wird dichte ein x-tes mal neu definiert. "farewell" als rausschmeisser, versöhnlicher, am original, merzbows beitrag als songdienliche dimensionserweiterung (und eben wirklich das!).



schöne grüsse


n



http://homepage1.nifty.com/boris/