der titel erinnert mich an einen (70er!) us-sci-fi-film, wo es darum ging, die richtige geschwindigkeit zu erreichen, mit der man dann gegen einen felsen fuhr und, ja, nicht zerspellte, sondern durch dieses wahrhaft solide objekt hindurchfuhr...... ich kann mich noch an die szene erinnern, wie sich dieser vorgänger von evel knievel (schreibt sich angeblich so; wusste ich aber auch nicht) im berg befindet (wahrhaft psychedelisch!), aber wie es ausging? wie der film heisst? wenn sich einer erinnert, bitte melden.....
was hat das jetzt mit der vorliegenden box zu tun? keine ahnung, aber vielleicht kennt der protagonist den film ja auch.....
box: von fear falls burning sind wir ja schon so einiges gewohnt; output mit unfassbarem qualitäts- / quantitätsquotienten und dazu noch ansprechendes artwork, packende live-auftritte, kollaborationen mit anderen usw. usw.. diese box ist jetzt die dokumentation, wie andere mit der musik von fear falls burning umzugehen wissen, wozu sie sie anregt, was sie dagegen setzen wollen. 5 lps in klarem vinyl mit dem sexy (weil ganz, ganz leicht) grünstich in bedruckten kunstofftaschen, das ganze in einem archiv-stil-pappschuber mit fake-freihandbeschriftung. 10 seiten material mit ebenso vielen stücken, bearbeitet von ebenso vielen (wobei: es waren wohl noch mehr aufgerufen; wie viele mehr und was mit deren bearbeitungen vielleicht noch geschehen mag?.....). auf jeder seite außerdem noch ein paar angaben zur herangehensweise und, das zur einstimmung gelesen, wird es ja wirklich interessant:
bass continuum (#I) setzt auf rechner und gitarre, um aus dem ffb-ausgangsmaterial einen drone mit orchestraler anmutung zu entwickeln, im gesamtklang fast orgeldominiert wirkend. final (#II) aka justin k. broadrick dagegen deutlich rauer, fast im improvisations-zwiegespräch mit ffb: gitarre und live-looper, verwoben mit dem ausgangsmaterial. frans de waard (#3) schnappt sich ein paar krümel ffb und baut daraus einen flirrig-hypnotischen drone, dessen an der grenze der hörbarkeit liegender beginn in dieser form nur mit dem wirklich hochwertigen tonefloat-vinyl möglich ist. und obwohl eigentlich nichts passiert, verdichtet sich die eigene aufmerksamkeit in gleichem masse zu der dichter und dichter werdenden wand. harvestman (#IV), steve von till, mit ganz ähnlichem approach wie final und auch hier verschwinden die identifikationsgrenzen von ausgangsmaterial und zutat. birchville cat motel (#V) verrät uns nicht viel darüber, was er gemacht hat, der gespenstisch packende drone lässt aber den schluss zu, dass hier in erster linie (teil)digitalisierungen und manipulationen den weg bereitet haben. byla (#VI) = kevin hufnagel und colin marston haben dagegen ganz andere ideen: sie lassen fear falls burning erst mal den einstieg, um dann ein akustik-gitarren-duett zu starten, das es versteht, gleichzeitig eine eigene, fast heitere stimmung zu entwickeln und trotzdem (!!!) perfekt mit dem drone von ffb zu verschmelzen. aidan baker (#VII) verzichtet erstaunlicherweise (?) darauf, selbst zur gitarre zu greifen und verdichtet sehr subtil das ausgangsmaterial. johannes persson (#VIII) ist schließlich der dritte, der in erster linie seine eigene elektrische gitarre benutzt, um sich zwischen die töne von fear falls burning zu graben; auch hier das ausgangsmaterial keine textur zum jammen, sondern tatsächlich das intensive miteinander verweben. jefre cantu-ledesma (#IX) dagegen wesentlich stärker an der grundlegenden veränderung der ursprungsquelle interessiert; dunkel, teils fast statisch, langsam verschiebend. und schließlich stefano filia (#X): am anfang wie schon aidan baker subtil, lässt er den ffb-drone im weiteren eine metallfläche hinuntergleiten, langsam, aber unabwendbar.
die vorliegenden bearbeitungen sind nicht teil einer remix-inflation, sind in keiner weise als solche zu verstehen, sondern eigene arbeiten, zusammenarbeiten und reflexionen, inspiriert durch ffb's verständnis von experimenteller gitarrenmusik. und, damit fast unnötig zu betonen, aber dennoch hier festgehalten: unnötiger rhythmus-schnick-schnack oder sonstiger aufgesetzter schabernack findet sich hier nicht. punkt.
fantastische box in sound und bild, merkstein in ffb's oeuvre und was ein glück für diejenigen unter euch, die sich das bereits gedacht hatten und zum wirklich günstigen vorzugspreis vorbestellt hatten. ihr anderen: schlagt zu, bevor es nur noch mit hilfe von geboten geht.
aber nicht, dass das jetzt wer macht mit dem gegen felsen fahren.... oder wenn, dann nicht sagen, ich hätte gesagt das geht..... immer den titel richtig lesen: "once......"
schöne grüße
n
ps: auch ja, ihr habt ja hoffentlich nicht geglaubt, ich erzähle euch jetzt auch noch, welche stücke von ffb jetzt im einzelnen verwendet worden sind.......
www.fearfallsburning.be
www.swhq.co.uk
www.beequeen.nl
www.neurotrecordings.com
www.cpsip.co.nz
www.byla.net
www.aidanbaker.org
www.cultofluna.com
www.rootstrata.com
www.shiftingposition.org
www.stepilia.googlepages.com
www.tonefloat.com