Helgen an der Würstchenbude

Es steckt fast schon karibische Leichtigkeit im neuen Song von Helgen. Oder meint man das nur, weil es um vermeintlich viel Marihuana geht? "Der Pfarrer" ist erneut ein sehr bemerkenswerter Song von Helgen geworden, der locker aus den Boxen träufelt und außergewöhnlichen Text in herrlich lakonischem Singsang darbietet. Wer sonst singt ..."und ich pass auf wie ein Pfarrer in der Nacht, mit zwei Kilo Gras im Handschuhfach..." Dazu die bewegten Bilder im gewohnten Helgen low budget style, die den Inhalt des Liedchens perfekt umsetzen.

Unbedingt hingucken: Großartiges Video!

www.helgenmusik.de

Gedankliche Reisen mit Rival Consoles

Laut Statistik reisen die Menschen immer mehr, um den perfekten Urlaubsort zu finden. Da kommt ein Song wie "Untravel" scheinbar zur falschen Zeit. Aber vielleicht auch genau richtig, kennen wir doch schließlich alle die ökologischen Konsequenzen unserer Mobilität. Sozusagen als Alternative bietet uns Rival Consoles Soundtracks für gedanklich-emotionale Kopfreisen an.

Analoge Synthesizer treffen auf akustische und elektronische Instrumente, was Ryan Lee West - der Mann hinter Rival Consoles - mit Hilfe von etlichen Effektpedalen und einer fast Shoegaze-artigen Akribie zu einer Einheit kombiniert. West hat auch sein neues Album "Persona" im eigenen Londoner Studio aufgenommen und verbindet erneut Ambient, Dronestrukturen und Minimalismus zu dem Sound, der inzwischen sein Markenzeichen geworden ist.

Das Video zu "Untravel" ist der Vorbote für das am 13.04.2018 erscheinende Album. Der Track "Untravel" kommt ohne Beats aus, wobei das reine Auf und Ab der Melodien „eine Art Schwebezustand“ darstellt, wie Ryan sagt, „einen Anflug von Ennui, von dem Gefühl, nie wirklich verstanden zu werden von anderen und selbst nie andere Menschen wirklich zu erkennen“.

www.rivalconsoles.net

Neue Songs und Tracks von Moonbootica

Es wäre unehrlich, würde die me-too-Debatte vor dem Musikbusiness Halt machen. Und deshalb widmen sich auch Moonbootica dem Thema. Mancher wird nun fragen, ob tanztaugliche Clubmusik das richtige Medium dafür ist. Doch bei Moonbootica ist das gut aufgehoben, versuchen doch die beiden Hamburger seit jeher, die Grenzen zwischen Song und Track auzuloten.
Das ist schön zu beobachten bei "Do not do me (like dis)" feat. Nneka. Der Song ist der Vorbote für ein neues Moonbootica Album, das Ende April bei Embassy One erscheinen wird. Es wird der fünfte Longplayer des Duos sein und in altbekannter Manier alle Ecken von Pop und Club ausleuchten. Das Ding heißt "Future" und lässt daher Wegweisendes erwarten.

 

Is it a Crimer?

Mann, waren wir cool mit unseren Schnäuzern, übergroßen Sweatshirts und Karottenjeans damals in den 80ern. Doch dann folgten 30 Jahre, die uns der Lächerlichkeit preisgaben. Wir verbrannten alle Fotos. Und jetzt...?
Jetzt sind wir endlich wieder die coolen Checker und bedanken können wir uns bei einem jungen Schweizer namens Crimer. Der hat letzten Monat das Debütalbum "Leave me baby" auf den Tisch gelegt. Verpackt in einem weißen Tennissocken. Zurecht! Denn "Leave me baby" ist derart 80er, dass es kracht. Echte Synthies, Pathos und Melancholie mit Bariton.
Und außerdem redet man überall von Crimers Live-Performances. Eine unglaubliche One-Man-Show inklusive der krassesten Moves seit Samuel T. Herring. Ihr könnt ja mal versuchen, ob man euch bei den Shows reinlässt. Wenn's denn barrierefrei ist...

www.crimer.ch

Deep cut grooves aus Belgien

badasonic coverErst vor wenigen Monaten wurde Badasonic Records vom Sound Engineer Brieuc Labiouse und dem Produzenten Nico Leonard gegründet. Das belgische Label verschreibt sich kompromisslos allen Facetten des Soul, Reggae, Jazz & Beat. Das Hauptquartier befindet sich in Charleroi, wo sich auch das streng anlaoge Studio befindet. Von dort kommen hausgemachte Tunes mit sehr viel Liebe zum Detail. Badasonic Records arbeitet mit internationalen Künstlern, die sich den groovy und soulful sounds der 1960er und 70er widmen, wie z. B. Caz Gardiner mit ihrem Soulfunk- und Rocksteady-Mix. Klingt verdammt nach Jamaica 1965.

Diese Belgier sollte man im Auge behalten!

www.badasonic-records.com

Güero - Auf seine Art

guero mywaymyrulesEs ist elektronische Tanzmusik. Aber Güero macht es halt auf seine Weise. Das nicht umsonst "My way my rules" betitelte Werk ist das das erste in voller Albumlänge des Labels You and your hippie friends und erscheint heute. Die Tracks werden das internationale Tanzparkett erreichen, aber ein gewisses Etwas wird erkennbar bleiben. Denn der Spanier kombiniert zu den Synthies und den dicken Basslines eine rockig-rotzige Gitarre, weshalb man Güeros Sound nicht umsonst gern das Etikett Desert-Funk verpasst. Zischelnde Arpeggios, rollende Disco-Beats und blubbernde Synthies kommen nie ohne die Extraportion Gitarrenriff aus. Kostprobe? Bitteschön!