jazzwerkruhr fördert Omas und Kuhzünfte

jazzwerkDas Projekt jazzwerkruhr ist Forum, Netzwerk und Festival für Jazz und Improvisierte Musik im Ruhrgebiet. In diesem Jahr fördert jazzwerkruhr vier Projekte von JazzmusikerInnen aus Dortmund und Essen. Die Entscheidung für die Vergabe der diesjährigen Förderungen ist durch die musikalische Qualität, Originalität und die Perspektive auf eine musikalische und wirtschaftliche Professionalität begründet.

Auf die Ausschreibung 2006 haben sich 26 Ensembles und MusikerInnen mit ihren Projektvorschlägen beworben. Der größte Teil davon stammte von MusikerInnen und Ensembles aus dem Ruhrgebiet. Eine Förderung durch jazzwerkruhr istdurchaus eine Auszeichnung für die musikalische Qualität und Professionalität der MusikerInnen. Die Förderung ist aber auch prozessorientiert zu verstehen. Das bedeutet, dass auch die Projekte von Ensembles und MusikerInnen gefördert werden, die ein besonderes musikalisches Potential erkennen lassen. Durch die finanzielle und organisatorische Unterstützung will jazzwerkruhr diesen Projekten die Chance geben, sich weiter zu entwickeln und sich einer größeren Öffentlichkeit sowie Veranstaltern und Musikwirtschaft zu präsentieren.  Zugegeben: Das klingt alles sehr akademisch. Wer sich das Ganze mal mit Blut gefüllt anhören mag, hat im Herbst Gelegenheit dazu.

Alle vier Förderprojekte 2006 werden sich in den jazzwerkruhr Konzerten (10. - 12. November im Rahmen des Bochumer Jazzfestes, 17. November im Kulturzentrum Pelmke in Hagen, 8. Dezember im domicil in Dortmund, 9. Dezember im Katakomben Theater in Essen) präsentieren.

Ausgewählt wurden vier Projekte:

Matovs Garage

Lars Kuklinski - Trompete
Dmitrij Markitantov - Altsaxophon
André Matov - Gitarre, Komposition
Paolo Dinuzzi - E-Bass, Komposition
Bernd Oeszevim - Schlagzeug

Die Band Matovs Garage des Essener Gitarristen André Matov vereint die Spielarten des zeitgenössischen Jazz mit den Musikkulturen des Balkan und der jüdischen Musik.  Dabei gehen die Kompositionen von André Matov und dem Bassisten Paolo Dinuzzi weit über das Spiel mit musikalischen Idiomen hinaus. Die jeweiligen Spielarten werden sowohl  durch Kontrastierung als auch durch kompositorische Verbindung reflektiert.  Die Kompositionen klingen sehr organisch und lassen viel Raum für die Individualität und solistischen Improvisationen der einzelnen Musiker.
André Matov wird mit der jazzwerkruhr Förderung die Debüt-CD der Band produzieren.

Siehe auch: http://www.jazz-kalender.de/BD.asp?ID=15012006SUNO

Easy vs. Jazz

Dmitrij Telmanov - Trompete
Marie-Christine Schröck - Sopran-, Tenorsaxophon, Klarinette
Guido Schlösser - Klavier, Synthesizer
Eric Richards - Bassgitarre
Michael Peters - Schlagzeug

Im Frühjahr/Sommer 2006 hat die Saxophonistin und Komponistin Marie-Christine Schroeck monatlich den Abend „Jump Monk" im Dortmunder domicil gestaltet. Das Programm bestand jeweils aus Arrangements musikalischen Materials von Popmusik über Schlager und Volksmusik bis zu berühmten Free Jazz Events. Ein besonderer Höhepunkt war der Auftaktabend „Easy vs. Jazz", an dem das Ensemble aus Dortmunder Musikerpersönlichkeiten bekannte Melodien als Free-Jazz-Variationen und umgekehrt Kompositionen von Charles Mingus, Ornette Coleman oder Eric Dolphy als Easy-Listening-Arrangements präsentierte.

Marie-Christine Schroeck wird diese Live-Arrangements ausarbeiten und mit Ihrem Ensemble eine CD einspielen.

Oma Heinz

Philipp Schug - Posaune, Komposition
Daniel Schmitz - Trompete, Flügelhorn
Katrin Scherer - Altsaxophon, Baritonsaxophon, Flöte
Sven Decker - Tenorsaxophon, Flöte, Klarinette, Bassklarinette
Oliver Maas - Klavier, Fender Rhodes
Benjamin Garcia Alonso - Konrabass, E-Bass
Daniel Prätzlich - Schlagzeug

Philipp Schug gehört zu den jungen und herausragenden Studenten der Folkwang Hochschule.  Seine Kompositionen fallen durch die auffallend stringente Behandlung der einzelnen Stimmen der großen Septett-Besetzung auf. Es sind polyphone Stimmschichtungen repetierender Muster, die unüberhörbar auf Steve Coleman verweisen, ohne dass die Musik nach einem Plagiat klingt. In dem Septett Oma Heinz versammelt Philipp Schug zudem die Spitze der jungen Essener Jazzszene.
Philipp Schug wird mit der Förderung durch jazzwerkruhr die Debüt-CD des Ensembles produzieren.

Siehe auch:
http://www.philipp-schug.de/
http://www.sven-decker.de/

Kuhzunft und Lapskraut

Achim Kämper - Musiker und Künstler
Jim Campbell, Elektronik
Oren Banai - Film

Mit dem Projekt des Dortmunder Musikers und Künstlers Achim Kämper zeichnet jazzwerkruhr in diesem Jahr eine sehr unkonventionelle Produktion aus. Hinter dem Titel Kuhzunft verbergen sich von André Kämper hergstellte Trick-Video-Clips mit ebenfalls von ihm komponierter und komplett selbst eingespielter Musik. Das Projekt Lapskraut ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Filmemacher Oren Banai und dem Elektroniker Jim Campbell. Filmauschnitte von Webcams sind hier mit Zeitraffer verfremdet und zusammengeschnitten. Die Musik stammt von Jim Campbell und André Kämper. Dieses Projekt wird in den jazzwerkruhr-Konzerten mit Live-Musik aufgeführt.

Mit der jazzwerkruhr-Förderung wird Achim Kämper eine DVD produzieren.

Die Projekte werden sich in den jazzwerkruhr Konzerten präsentieren.

jazzwerkruhr Konzerte 2006

  • 10. - 12.11.2006 im Rahmen des Bochumer Jazzfestes
  • FR 17.11.2006 20:30 Uhr // Kulturzentrum Pelmke Hagen
  • FR 08.12.2006 20 Uhr // domicil Dortmund
  • SA 09.12.2006 20 Uhr // Katakomben Theater Essen

http://www.jazzwerkruhr.de/