yannick dauby & hitoshi kojo „la vie dans les airs & dans les eaux“

YannickDaubyHitoshiKojoLaViedansles kleindicht und transparent zugleich. die beiden experimentalmusiker yannick dauby und hitoshi kojo nutzen zwischen 2006 und 2013 aufgenommene fieldrecordings und tatsächliche instrumentalsounds für ihre zusammenarbeit für die substantia innominata 10“ serie auf drone records.


das ergebnis ist fast schwerer zu beschreiben, als dies bei anderen experimentalarbeiten möglich ist: im vordergrund von „la vie dans les airs“ ein immer wiederkehrendes signal, das mal wie ein tierruf, wie das signal einer dampfgetriebenen maschine oder auch wie der von irgendwo wiederhallende ton eines unbekannten, in zirkularatmung gespielten asiatischen blasinstruments erscheint. melodisch fast unbewegt, dynamik fast ausschließlich über winzige lautstärkeschwankungen und ebensolche in der harmonie gewinnend. dazu kristallin filligrane gewebe von aufnahmen, über dem ton, dazwischen, dahinter. später schreie von lebewesen oder doch kreischendes metall? das alles immer im schatten des übermächtigen signals, das sich verdichtend fast zur fläche entwickelt.
„la vie dans les eaux“ dann gleichzeitig ruhiger und perkussiver, ohne je rhythmus zu entwickeln, dadurch hintergründiger, aber auch stärker nach reinem fieldrecording erscheinend. bis die verdichtungen gegen ende einen fast loopartig aufbauenden soundberg entstehen lassen, als höhepunkt, als abschluss.
eine wahrhaft geheimnisvolle zusammenstellung, die jederzeit vermitteln kann, dass yannick dauby und hitoshi kojo bei der arbeit in einem fast außerweltlichen zustand gewesen sein müssen, die aber ganz bewusst zu verweigern scheint, details dazu preiszugeben. eben weil die atmosphäre nicht entschlüsselt wird. nicht düster, nicht aggressiv, nicht zurückhaltend, nicht... ...nicht fassbar. und deshalb unglaublich verführerisch.
oder, wie yannick dauby sagt: „we were touching metal with our skin, with wood and with stones. we were navigating in the obscurity, under the earth. we were probing the water with our instruments. almost like if we were trying to let some lifeforms emerging from the land."
...mit einem artwork von andrew chalk, nebenbei bemerkt... unbedingt mehrfach hören, falls die fehlende entschlüsselung am anfang sperren sollte.

schöne grüße

N

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