dirk serries „the origin reversal“

Verfasst von N am .

Dirk Serries The Origin Reversal kleinnicht in der reihe der „stream of consciousness", sondern unter seinem eigenen namen; ein neues ambient album von dirk serries auf dem projekt-label.

 

mit den „stream of consciousness" veröffentlichungen hatte dirk serries ja bewusst die eigene (eigentlich, zumindest in ihrer ursprüglichen version, beendete) vidnaobmana tradition aufgegriffen, ebenso bewusst jedoch auch ausschließlich mit seinem jetzigen (haupt)instrument, der elektrischen gitarre umgesetzt. und tatsächlich unterscheiden sich die „stream of consciousness" von, z.b. den microphonics alben, wie auch von allen anderen veröffentlichungen seiner identitäten, die dirk serries nach dem selbstbestimmten ende von vidnaobmana und dem damit verbundenen instrumentalen wechsel angenommen hat(te). den unterschied zu hören fällt dabei leichter, als ihn zu beschreiben, die „stream of consciousness" sind möglicherweise luftiger, mehr „ambient", dabei nicht so minimalistisch reduziert wie die vergleichsweise fast kargen microphonics live-eps, aber auch nicht so fordernd treibend wie (zumindest das 2. und bisher letzte) microphonics album. sphärisch, sich öffnend, fast symphonisch sind die kennzeichen der „stream of consciousness" identität; die selbst so benannte weiterführung von vidnaobmana mit anderen mitteln also durchaus eine passende beschreibung.

und jetzt unter dem eigenen namen? eine weitere variation / inkarnation? eher nicht. eher nahe an „stream of consciousness", aber ohne den projektnamen. wie dieser (bzw. diese) anscheinend ohnehin zunehmend obsolet zu werden scheinen und dirk serries statt dessen zunehmend unter dem geburtsnamen zu agieren beginnt, solo oder in kollaborationen. und ebenso daran zu arbeiten scheint, das soundspektrum der elektrischen gitarre neu / weiter auszuloten. „the origin reversal", auch wenn diese cd im flüchtigen hören die „stream of consciousness" serie einfach weiterführen mag, basiert in wirklichkeit auf eben dieser leichten neujustierung in sound: klingt „radiant down", das erste stück auf „the origin reversal" zunächst noch geradezu typisch vertraut, so verschiebt sich der höreindruck mit voranschreitender laufzeit immer stärker in derart einer streicherästhetik verschriebene bereiche, dass man fast gewillt sein könnte, das cover hinsichtlich entsprechender credits zu durchsuchen. bis die vereinzelten pressebilder jüngerer zeit in erinnerung kommen, die dirk serries beim gitarrespiel mit geigenbogen zeigen... und „the origin reversal" zeigt dann auch, in diesem sinne als ganzes, zu welcher meisterschaft dirk serries es im gebrauch des bogen gebracht hat... und auch wenn er, wie viele andere musiker, trademark-harmonien, -wendungen und -motive besitzt (und in seinen kompositionen anwendet)... diese „andere" art zu spielen hat ihren ganz eigenen einfluss auf das ergebnis. und dieser ist verblüffend. hört selbst.

schöne grüße

N

http://www.dirkserries.com

http://projektrecords.bandcamp.com/album/the-origin-reversal

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