Ein Techno-DJ verknüpft auf dem Debüt-Album seine tägliche Arbeit mit seiner Liebe zum Shoegazing. Beschert dies Aufmerksamkeit?
Attaque brauchte nicht lang in der Szene, um als „one of the most talked about new kids in techno town" zu gelten. Ein Ruf wie Donnerhall, der ihn rund um die Welt Platten auflegen ließ. Davon hatte der im bürgerlichen Leben als Dominic Gentry bekannte Attaque relativ schnell die Nase voll. Er verschwand in sein Studio nach Essex und widmete sich nur noch seinem ersten Album.
Das heißt „On ly ou", liegt nun bereit und überrascht ein wenig. Weil es kein typischer Techno-Release geworden ist, sondern eher ein epischer Elektronik-Erguss. Attaque gibt sich auf „On ly ou" Gefühlen und Melodien hin und bleibt nicht bei 4/4-Beats hängen. Manchmal wird es sogar shoegazig wie beim zweiten Track „Change your mind", der wirklich an die Cocteau Twins erinnert. Auch „Let it down" benutzt Shoegaze-Gitarren, die Attaque mit einem Beat kombiniert, der TripHop Charakter hat.
„On ly ou" verwischt gerne Grenzen innerhalb der Pflöcke Elektronik und Pop. Attaques Debüt ist gefühlig, beizeiten ethnospärisch, stromelektronisch und boombasstisch. Nur beim Titeltrack gehen die Gäule mit Gentry durch und er produziert einen 4-to-the-floor-Tune, den er aber mit akustischen Gitarren spickt.
Attaque enttäuscht mit „On ly ou" Erwartungen, erwartet aber Hörer, die das nicht enttäuscht. Doch wer auf dem Cover seines Debütalbums seinen Namen nicht zu erkennen gibt, ist sowieso mutig.
Erscheinung: 2014 (24.10.)
Label: Bad life
www.facebook.com/Attaqueofficial