Bandsalat #002 - 04/10

Verfasst von der Redaktion am .

 

pollMonatelang nicht angerührt und jetzt kollektiv redaktionell umgeruhrt. Allerlei Tonsalat, den keiner wollte oder der unter den Stapel gerutscht war - teilweise vollkommen zu unrecht, teilweise aber auch zum Wohle aller Beohrten. Hier ist eine Sammlung der wichtigsten Zitate aus der letzten Redaktionsdebatte. Diskutiert und begutachtet werden:

 

Sidewaytown – Years in the wall
Finden alle langweilig. Fällt keinem was ein.

Bad Boys Boogiez – Bad Boys Boogiez
„Moon Shyn“, der Opener, hörte sich beim Kommen im Auto hervorragend an. Was Wunder, steht doch Guido Lucas für besten Sound. Das hat Fatih Akin veranlasst, die Bad Boys für seine „Soul Kitchen“ einzuplanen, obwohl die Bochumer Jungs doch eigentlich eine AC/DC Coverband waren. Die Australier gaben die Rechte nicht frei, also haben BBBs was Eigenes gemacht. So.

Paul Epic – South of heaven, north of hell
Wenn das Innencover nach außen käme, würde es sich sicher besser verkaufen. Totaler Machoscheiß, Cover und Spruch. Ist das wie Pearl Jam? O Gott, wer will wie Pearl Jam sein. Damit ist diese Band fertig, meint Morton. Oder doch ein Megadeath-Demo? Egal, an dieser Stelle merkt man, die Vorbesprochene der Bad Boys Boogiez war richtig gut. Auf der Elf sind wir dann wieder im Pearl-Jam-Modus. Ach Gott.

Oliver Mink Erfahrung – Oliver Mink Erfahrung
Warum nicht all diese Stücke nehmen und Wolke-Stücke daraus machen? Er ist schließlich dessen Sänger. Wolke aus Köln, aber irgendwie hört sich das alles nach Hamburg an. Tomte, Kettcar. Bester Moment interessanterweise: das Thees Uhlmann Bashing.

Friska Viljor – For new beginnings
Ich glaub‘, die ist besinnlich, sagt der Chef zur Einleitung. Stimmt eigentlich, hört sich an wie Pogues in Kombi mit Abba, nein mit Harpo. Live-Station Disco und alles liegt sich in den Armen. Dafür sind wir nicht die Zielgruppe. Das Einzige, was uns dazu einfällt, sind historische Vergleiche. Bestimmt gute Platte, nur merken wir es nicht.

My glorious – Home is where the hearts breaks
“Aus Wien stammt das Trio My glorious, das mit viel Herzblut durch seinen ersten Longplayer rockt”, so der Waschzettel. Disqualifikation nach erstem Satz. Das ist so Rock, nicht so Indie, ist man sich einig. Die Platte ist nicht schnell, ist nicht langsam, ist nicht hart, ist nicht weich, ist nicht weiß ich nicht. Sie berührt uns nicht, das ist das Problem.

The Raveners – Ravenous
Intro…hallo?, da geht die Hose auf. Aber Dreck, wenn das Intro besser ist als der Rest. Hauptsache Sixties, denkt sich Sängerin Jessy Howe, ich studier‘ sowieso Medizin, wenn das hier in die Wicken geht. Zu simpler und durchschaubarer Spaß für den schlauen Morton. Doch Restalkohol lässt N grooven. Das macht der Jazz, wenn Karnevalsound, dann eher weniger. Insgesamt 3 zu 1 gegen Morton.

Eamonn McCormack – Kindred spirits
N möchte bereits beim ersten Stück seinen Abscheu gegen den Schlagzeugsound und die Flangergitarre kundtun. Das schlechteste Whitesnake-Stück ist dagegen Gott. Und Morton fragt: Weshalb schicken die dir solche Sachen? Lubis Schuld, meint MatsB. Der hat angefangen, Blues zu besprechen. Mach‘ aus den Scheiß!

Intersphere – Interspheres><atmospheres
Lubi dachte, das ist was für N. Doch ein bisschen Delay auf der Gitarre reicht dafür nicht aus. Das finde ich gut, sagt einer, was in einer unruhr-Redaktionssitzung absolut erwähnenswert ist. Doch jetzt kommt Track 3 und klingt wie bekannter Schwedenrock. Nach anfänglicher Begeisterung macht sich Ernüchterung breit. Klingt nach Reißbrett, nach Popakademie, nachdem man 20 Stunden über das erste Genesis-Album konferiert hat.

Schöftland – Der Schein trügt
Element of crime für Arme? N’bisschen Clueso. Hätte man vor paar Jahren noch besser gefunden. Ein Gesang wie die Sterne, wie Tocotronic. Großer Gott…nein! Die Tocos waren doch viel intensiver. „Dass ich schlief“ gefällt, nein, doch. Das Cover sieht gut aus. Eine Expertendiskussion entbrennt. Der Schein trügt, so oder so. Irgendwie oder nicht.

Okieson – Cupboard full of things
Musik für zigarettendrehende, verzweifelte Singles. Jetzt zusammenreißen. Ein paar Sätze noch für diese CD. Der Flow erinnert an J.J. Cale, ohne seinen Minimalismus zu erreichen. Lambchop, Calexico?

Too strong – Rap music is life music
Telefonklingeln für schlimme Worte. Und schlimme Worte für unerlaubte Weitergabe des Promomaterials. Und eine traurige Version von “Polizisten”. Mit einem ganz traurigen Kai Hawaii. Auch wenn die Redaktion keine Kompetenz in Sachen HipHop aufweist, bleibt: Traurige Musik für ein trauriges Leben.

Tieflader – Geht durch die Wand
100pro: “Hier kommt der Hammer“ ist „Enter Sandman“. Ein Tieflader voll Metallica. Das kannst du dir doch nur anhören, wenn du 16 bist oder heute noch in deinem Kinderzimmer lebst. Schenk das deinem großen Bruder, der findet das gut. Gutes von gestern auf Deutsch.

Lo-Fi Youthz – Fly over the yard
Aus Versatzstücken besteht Musik. Glaubt ihr es nicht? Ist aber gar nicht schlimm. Wenn man es gut wieder zusammenbaut. Lo-Fi Youthz kennen ihre Vorbilder. Roots, Dancehall und alles, was das Genre groß gemacht hat. Nur zu lang. Die CD auf althergebrachte Länge eingedampft. Das wäre perfekt.

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