serries / verhoeven / webster „cinepalace“

serriesverhoevenwebster kleinserries / verhoeven / webster „cinepalace“

langeweile geht anders: neue veröffentlichungen von und mit dirk serries allenthalben; ganz voran in der new wave of jazz serie... und im zuge des weiterhin andauernden hiatus (oder gar der beendigung?) von three seconds of air ist auch martina verhoeven bei der fülle an verschiedenen konstellationen in der new wave of jazz an bord, diesmal mit dem (gestrichenen?) kontrabass.

wer die vorangegangenen veröffentlichungen in der von dirk serries initiierten / kuratierten und auch mitmusizierten reihe kennt, mag über den im vergleich extrem ruhigen charakter von „cineplace“ erstaunt sein: die offensiv vorn stehenden attacken vorangegangener vös oder auch „nur“ deren explosiver drive weichen hier einem sehr experimentellen, tendenziell suchend / forschenden ausdruck, der die drei instrumente (saxophon, gitarre, kontrabass) nackt, wie isoliert in den hörraum stellt. bis sich diese gegenseitig immer weiter aufpuschen können, um kurzzeitig in gemeinsamer mikromotivkakofonie eine art agressives zwiegespräch zu halten. um danach, wie erschöpft von dieser abstrakten attacke, wieder in das eigene erforschen des hörraums zurückzufinden. ein wahrhaft hyper-experimenteller trip über rund 44 minuten, der in sachen impro-abstraktheit alles hinter sich lässt, was bisher von und mit dirk serries zu hören war. und selbst wenn dies möglicherweise nicht jedem gefallen wird, vielleicht auch einigen von denen, die dirk serries über die einzelnen projekte bis hierhin gefolgt sind, so steht „cinepalace“ mindestens für eine offenheit und entdeckerfreude, gerade auch in bezug auf die eigenen, sonst auch gern mal selbstgewählten grenzen. alle anderen finden hier eine live-aufnahme, die in ihrer soundqualität die hörer geradezu einbezieht, ein teil des trios werden lässt. trip!

schöne grüsse

N

http://www.dirkserries.com

http://newwaveofjazz.bandcamp.com